Design/Verarbeitung:
Samsung hat sich die Firma RIM vorgeknöpft und einen frechen BlackBerry-Verschnitt für den schmalen Euro gebaut.
Die erste Begegnung mit dem Corby TXT löst tatsächlich Verwirrung aus. Kein Wunder, schlieÃlich haben die Fernöstler doch ziemlich frech, das bewährte Designkonzept der Kanadier nahezu 1:1 kopiert. Schwarzer Korpus, Display im 4:3-Format sowie ein kleines Mäuseklavier für ausgiebige Texteingaben. Selbst das Farbschema bei der Tastatur haben die Koreaner nahezu anstandslos von RIM übernommen.
Erst von der Seite weist das Handy ein typisches Corby-Designmerkmal auf: der schräg zulaufende Akkudeckel. Wie beim anderen Corby-Modell besteht die Möglichkeit, diesen gegen andere Farbvariationen auszutauschen. Insgesamt vier Akkudeckel gehören zum Lieferumfang dazu. Der BlackBerry-Verschnitt bietet zwar kein auffallend robustes Hartplastik, doch an keiner Stelle fällt die Verarbeitungsqualität durch wackelige Stellen oder SpaltmaÃe negativ auf.
Ausstattung
Auch diese Corby-Variante ist definitiv kein Smartphone, geschweige denn ein BlackBerry-Ersatz. Denn die automatische E-Mail-Zustellung kann dieser Koreaner nicht leisten. Und selbst wenn, wäre das Liefertempo sehr gemächlich, denn EDGE ist die schnellste Datenbahn. Hinzukommt, dass sich der Organizer-Bereich eher auf den üblichen Standard beschränkt. Anzeigen von Windows-Dateien ist somit nicht möglich. Unschön zudem: Das B3210 funkt nur im Triband-Frequenzbereich und noch nicht einmal ein USB-Kabel gehört zum Lieferumfang â eine microSD-Speicherkarte sowieso nicht.
Unter dem Strich bleibt somit nur das übliche Multimedia-Geplänkel, wobei die Kamera maximal 2-Megapixel beherrscht und somit eher eine Spielerei ist. Nur im Bereich Soziale Netzwerke kniet sich das Corby Txt mächtig rein, denn hier haben User auch direkten Zugriff auch auf eher unpopulärere Communities, wie beispielsweise Photobucket oder Friendster.
Handhabung
Dank der Volltastatur soll dieser Corby Pluspunkte bei Vieltipper sammeln. Doch leider ist der Bedienungsfluss eher mäÃig. Erster Makel: Die Tasten sind sehr mickrig, was auch die starke Wölbung nicht wieder wettmachen kann. Zweiter Makel: Es fehlen die Umlaute, denn diese sind nur über Tastenkombinationen erreichbar. Dritter Makel: Sobald man die GroÃschreibung aktiviert, wird danach nicht mehr automatisch weiter klein geschrieben. Stattdessen muss man nochmals mehrfach den Schreibmodus-Knopf drücken, bis man wieder klein weiter schreiben kann.
Durch die Qwertz-Tastatur gehen auÃerdem Basisfunktionen nicht so leicht von der Hand, da die Zahlen und die Entsperrtasten genauso klein ausgefallen sind und sich daher nicht bequem bedienen lassen. Auch das Steuerpad ist eine Idee zu klein und hart ausgefallen.
Ausdauer/Sprachqualität
Kein übermäÃig groÃes Display, kein UMTS - da sollte doch eine gute Rufbereitschaft drin sein. Leider nicht. Bei moderater Nutzungsintensität sind rund fünf volle Tage drin. Sicherlich kein Beinbruch, doch für einen reinen GSM-Funker ist das anno 2010 doch ein etwas zu wenig. Auch die Sprachqualität siedelt sich im breiten Mittelfeld an. Schön zwar, dass die meisten Handys Nebengeräusche mittlerweile weitestgehend eliminiert können, doch auch beim Corby könnte die Sprachqualität in beide Senderichtungen natürlicher klingen.
Fazit
Samsung hat eine ziemlich freche Mogelpackung entwickelt, die den Ansprüchen eines BlackBerrys überhaupt nicht gerecht werden. Da auch die Volltastatur ihre Macken hat, dürfe es diese Corby-Version auf dem Markt nicht leicht haben, Fans zu finden.
tarifecheck.de / UR