Design/Verarbeitung:

Dank neuer Benutzeroberfläche S-Class und viel Multimedia-Komfort soll dieses Touchscreen-Gerät potentielle iPhone-Nutzer abwerben. Um jedoch Verwechslungsgefahr mit dem iPhone zu vermeiden, setzt das vom Formfaktor nahezu identische LG vor allem auf schweres Material. So besteht die Frontseite zum größten Teil aus blankem Metall und der Akkudeckel aus mattem Aluminium. Das ist zwar nicht sonderlich kreativ, sieht aber schlichtweg nobel aus – und sorgt für viel Robustheit.

Ausstattung

Das Arena bietet bemerkenswerte Zahlenspielereien. Satte 7,38 GB stecken nämlich unter der Haube, via Speicherkarten-Slot ist sogar eine Aufstockung auf bis zu 32 GB möglich und der Datenturbo HSDPA beherrscht ebenfalls das derzeitige Maximum von bis zu 7,2 GB/s. Ebenfalls rekordverdächtig ist die maximale Videoauflösung von 720 x 480 Pixel bei 30fps. Die Digitalkamera bietet mit ihrer 5-Megapixel-Auflösung hingegen zwar keine Bestmarke, doch immerhin überzeugt der Autofokus-Knipser bei Tageslicht durch Fotos mit guter Tiefenschärfe. Ansonsten spult der Koreaner das bekannte Standard-Programm auf hohem Niveau herunter: Stereo-Bluetooth, alle wichtigen Organizer-Funktionen plus Microsoft Exchange und Office-Verträglichkeit sowie gut ein ausgestatteter MP3-Player und Radio. Obendrein gibt es noch eine W-LAN-Schnittstelle und einen Neigungssensor, durch man beispielsweise einen Würfelbecher simuliert. Nur ein GPS-Empfänger und Sprachwahl hätte das Inventar noch stimmiger abgerundet.

Handhabung

Die neue Bedienoberfläche S-Class birgt viele optische Finessen. So bietet es vier Startbildschirme in Form eines Würfels, den man effektvoll mit Gestensteuerung wechseln kann. In jedem der vier Startbildschirme kann man unterschiedliche Bereiche individuell personalisieren. Beispielsweise ist es möglich, wichtige Adresseinträge als Icon auf einem Ausgangsbildschirm zu platzieren. Damit das alles trotz vieler grafischen Spielereien einigermaßen flott passiert, sorgt ein extra Grafikchip für flüssige Animationen. Dennoch: Hier und da wünscht man sich etwas mehr Tempo, beispielsweise wenn man eine simple SMS-Nachricht öffnen möchte. Unter dem Strich ist die Benutzeroberfläche aber recht intuitiv gelungen und macht streckenweise sogar richtig Spaß, da die Darstellung in vielen Bereichen charmant gelungen ist. Die Gestensteuerung funktioniert zudem endlich nahezu reibungslos. Schön, dass LG zudem an eine Qwertz-Tastatur im Querformat gedacht. Viel Lob für S-Class also, wobei es aber auch ein paar Kritikpunkte gibt. Neben der zum Teil mäßigen Umsetzungsgeschwindigkeit gelingen einige Aktionen lange nicht so reibungslos wie mit einer Zahlentastatur. Insbesondere das Suchen von Kontakten im Adressbuch über die virtuelle Zahlentastatur hätte man deutlich einfacher gestalten können.

Ausdauer/Sprachqualität

Angesichts der technischen Voraussetzungen, vermutet man beim LG Arena kein Akkuwunder. Wunderdinge bietet der Koreaner zwar nicht, doch fünf volle Tage Rufbereitschaft sind angesichts des XXL-Displays ein mehr als beachtlicher Wert. Die Sprachqualität ist ebenfalls in Ordnung. Abgesehen von einem – typischen - tonal leicht metallischen Klang klappt die Verständigung gut, zumal keine nennenswerten Nebengeräusche auftreten.

Fazit

Der Erfolg bei den hiesigen Netzbetreibern gibt LG recht: Das Modell Arena ist ein hochwertiges Multimedia-Gerät mit einer buchstäblich sehenswerten Benutzeroberfläche. Um dem iPhone endgültig auf die Pelle zu rücken, fehlt allerdings hier und das noch das nötige Feintuning – und einen GPS-Empfänger.