Design/Verarbeitung:
Nach langem Hin und Her, Lizenz und Technik-Querelen hat LG einfach einen DVB-T-Tuner in ein Handy gebaut â und siehe da: Es funktioniert, und das sogar ohne Extrakosten!
Richtig erfreulich ist zudem Aspekt, dass der Koreaner ob dieser TV-Qualitäten alles andere als klobig oder unförmig aussieht. Im Gegenteil: Das rabenschwarze HB620T ist angenehm handlich und nicht zuletzt dank des vertikalen TFT-AuÃendisplay auch durchaus stylisch. Des Pudels Kern wird erst dann sichtbar, sobald man die ausziehbare Antenne unterhalb des Scharniers ausfährt. Die sieht zwar sehr fragil aus, entpuppt sich aber im Alltagstest als sehr robust, da sie selbst stärkere Verbiegungen locker wegsteckt. Ãberhaupt gibt es an der Verarbeitungsqualität nichts groÃartig zu bemängeln.
Ausstattung
Der groÃe TV-Knopf unterhalb des Displays lädt zur ersten Session ein. Nach einem einmaligen Sendersuchlauf stehen in erster Linie die Ãffentlich/Rechtlichen zum freien Empfang zur Verfügung. Privatsender gibt es derzeit leider nur in gröÃeren Ballungsgebieten. Die Bildqualität ist absolut einwand- und vor allem ruckelfrei, vorausgesetzt der Empfangsbalken schlägt voll aus. Das ist vor allem bei schnellen Bewegungen (z.B. im Zug) leider nicht der Fall. Ansonsten lassen sich aber selbst kleinere Details noch gut auf dem TFT-Display mit QVGA-Auflösung erkennen.
Auch abseits des DVB-T-Tuners kann der Koreaner mit viel Ausstattungsluxus punkten. So beherrscht der Klapper nicht nur das komplette UMTS-Handwerk, sondern auch HSDPA in der derzeit höchsten Ausbaustufe (7,2 Mbit pro Sekunde).
Das Speicherangebot ist dafür durchaus üppig: Neben den internen 100 MB sorgt ein microSD-Speicherkarten-Slot für eine optimale Flexibilität. Leider muss der Nutzer dafür aber noch einmal extra investieren.
Und sonst? Stereo-Bluetooth, Freisprecher, Diktiergerät sowie zahlreiche Organizer-Funktionen â LG hat hier seine Hausaufgaben gut gemacht.
Handhabung
Die komplette Tastatur ist angenehm aufgeräumt, klar und weist gut dimensionierte Knöpfe auf. Einziger kleiner Kritikpunkt: Der Tastenhub hätte ein wenig gröÃer ausfallen können, denn dadurch ist der Druckpunkt ein wenig zu hart ausgefallen. Die Menüführung im schlichten Schwarz/WeiÃ-Look weist ebenfalls eine klare Struktur aus, so dass man sich recht schnell in den Verästelungen zu Recht findet. Ãrgerlich nur, dass man den Akku entfernen muss, um an den microSD-Speicherkarten-Slot zu gelangen.
Ausdauer/Sprachqualität
Auch in dieser Disziplin offenbart das TV-Handy keinerlei Schwäche. Der Akku geht nach durchschnittlicher Nutzungsintensität erst nach rund sechs Tagen in die Knie. Wer allerdings den TV-Tuner exzessiv nutzt, muss das Netzteil bereits nach zwei bis drei Stunden um eine erneute Stromzufuhr bemühen. Die Sprachqualität schrammt recht knapp am Prädikat âGutâ vorbei, denn einen dezenten Blechdosenklang kann auch dieser Koreaner nicht komplett eliminieren.
Fazit
Warum so kompliziert, wenn es so einfach geht? Das HB620T begeistert durch einwandfreies Digital-Fernsehen mit einer sehr guten Netzabdeckung, und ohne, dass der Kunde ein kostenpfllichtiges Abo abschlieÃen muss. Der mobile Ableger DVB-H dürfte da einen schweren Stand haben, sich durchzusetzen. Ansonsten präsentiert sich das Klapphandy als ein gut ausgestattetes, handliches und technisch ordentliches Mobiltelefon.
tarifecheck.de / UR