Design/Verarbeitung:
Auch der Weltmarktführer Nokia konnte sich dem RAZR-Hype nicht entziehen und bringt mit dem N76 ein Klapphandy auf dem Markt, das stark an die Designikone von Motorola erinnert. Die edle Klavierlack-Optik in schwarz oder weinrot mit dem verspiegelten AuÃendisplay spricht dabei insbesondere Fashion Victims an, die aber auch Wert auf innere Werte legen. Denn bislang zeichneten sich die Design-Handys eher durch Optik als durch Ausstattung aus.
Tadellos ist die Verarbeitung ausgefallen. Der Klappmechanismus macht einen stabilen Eindruck, gleiches gilt für die Folientastatur, die einen präzisen Druckpunkt aufweist.
Ausstattung
Hier legt das N76 die Messlatte für Fashion-Handys sehr hoch. Volle Multimedia-Ausstattung mit 2-Megapixel-Kamera, MP3-Player und Radio sind ebenso an Bord wie die komplette Latte an Businessfunktionen. Ãber 1.000 Kontakte mit mehr als 40 Details verdaut der Flachmann problemlos. Rekordverdächtig, selbst im Segment der PDA-Phones: Der E-Mail-Client beherrscht den Abruf von Anhängen, die dank Quickoffice auch betrachtet werden können.
Speicherprobleme sind dem N76 völlig fremd. Die internen 26 MB sind zwar nur Durchschnitt, aber bis zu 4 GB passen in den MicroSD-Schacht. 256 MB davon legen die Finnen bereits in die Verkaufsverpackung.
Eine GPS-Positionsbestimmungssoftware für Navigation âLightâ ist ebenso an Bord wie eine Suchmaschine, die von Yahoo zur Verfügung gestellt wird. Dank des erweiterbaren Serie60 Betriebssystem kann unbegrenzt Software auf den flachen Klapper geladen werden, wie zum Beispiel ein vollwertiges Navigationsprogramm, das aber zusätzlich die Anbindung eines Bluetooth-GPS-Empfängers erfordert. Die gut funktionierende Sprachwahl für Kontakte bzw. Menüfunktionen kann sofort ohne Anlernen Benutzung finden. Fast nichts Wichtiges fehlt somit zum Glück.
Handhabung
Handhabung
Beim Ãffnen der Klappe sticht die flache Folientastatur sofort ins Auge. Erstaunlicherweise ist der Druckpunkt sehr markant und lässt gewöhnliche Tasten nicht vermissen. Treffsichere Bedienung ist aufgrund der groÃzügigen Dimensionierung zudem garantiert. Der enorme Menüumfang des Serie60-Telefons stellt unbedarfte Benutzer anfangs vor kleinere Probleme, die sich aber nach ein paar Tagen verflüchtigen, um dann wieder das Loblied über die einfache Bedienung der finnischen Handys anzustimmen.
Ausdauer/Sprachqualität
Die nackten Zahlen lassen nichts Gutes vermuten. Ein 700 mAh Akku muss ein QVGA-Display und schnelle UMTS-Downloads verkraften. Und in der Tat im Messzyklus kommt das N76 nicht über drei Tage Rufbereitschaft hinaus. Oft war auch nach einem Tag der Saft alle. Da hilft nur der sparsame Gebrauch der UMTS-Netze. Am besten zwingt man den Flachmann manuell in den GSM-Only Modus und schaltet den Turbo nur bei Bedarf zu.
Wacker schlägt sich das Designermodell in punkto Sprachqualität. Insbesondere die Hörerlautstärke ist beeindruckend und dürfte sogar neben einem Presslufthammer bestehen. Dennoch klingen die Stimmen weder verzerrt noch unnatürlich. Nur bei absoluter Stille ist ein leichtes Hintergrundrauschen wahrnehmbar.
Fazit
Das geballte Multimedia-Paket der N-Serie gibt es nun auch unter einer äuÃerst ansehnlichen Oberschale, so dass auch Designfreaks mit diesem Ausstattungsmonster liebäugeln dürften. Die schwache Ausdauer zwingt den Besitzer allerdings dazu, das Netzteil ständig bei sich zu tragen.