Design/Verarbeitung:
Im Vorfeld als DAS Mobiltelefon mit der besten Ausstattung überhaupt wurde dieser Finne gehandelt, denn Nokia selbst als eine Art Computer 2.0 vermarktet. Die erste Ãberraschung dabei: Das N95 ist gar nicht mal so groÃ, wenn man es aus der Verpackung nimmt. Die schicke Zweifarbenlackierung und die protzige Kameralinse fallen ebenfalls sofort ins Auge. Doch das eigentliche Design-Highlight liegt zunächst verborgen. Der intelligente Slidermechanismus öffnet sich in zwei Richtungen; einmal schält sich die klassische Handytastatur heraus, während auf der anderen Seite die Steuerungstasten für den Musikplayer zum Vorschein kommen. Der Mechanismus macht einen stabilen Eindruck, wackelt aber ein wenig im geschlossenen Zustand. Die übrige Verarbeitung ist hingegen völlig tadellos ausgefallen.
Ausstattung
Um es vorweg zu nehmen: Das Komfortpaket ist im wahrsten Sinne des Wortes überragend! Das fängt bei der satten 5 Megapixel-Kamera an, die jeden Hobbyfotographen zufrieden stellt. Abzugsfähige Bilder sind zumindest bei ausreichender Beleuchtung im mehr als realistischen Bereich. Der finnische Slider verwöhnt auÃerdem mit Videos in VGA Auflösung, was den Wochenend-Regisseur erfreuen dürfte. Die beigelegte Speicherkarte mit 512 MB reicht dabei auch für längere Filmsessions. Die 150 MB interner Speicher sind für ein Handy zudem absolute Oberklasse. Gut, dass soviel Platz zur Verfügung steht, denn ein gut klingender MP3-Player und vor allem die integrierte Navigationslösung sind wahre Speicherfresser. Der GPS-Empfänger macht das N95 überaus mobil und eignet sich hervorragend für FuÃgänger und Radfahrer. Für den PKW-Einsatz ist es aufgrund des âkleinenâ Displays hingegen nur bedingt brauchbar. Wobei der Screen für ein Handy natürlich alles andere als klein ausgefallen ist. Satte 16,7 Mio. Farben und 240 x 320 Pixel gepaart mit enormer Leuchtkraft bringen alle Informationen gut lesbar rüber. Zudem ist es bestens geeignet, lange E-Mails zu schreiben bzw. zu beantworten. Office-Dokumente lassen sich zwar betrachten und anzeigen, aber leider nicht bearbeiten.
Variable Kontaktspeichermöglichkeiten und eine umfangreiche Kalenderverwaltung adeln das Multimediatalent zum vollwertigen Businessbegleiter. Klar, dass der Finne auch alle Verbindungsfeatures unterstützt. USB, Bluetooth, W-LAN und Infrarot sind Standard. Ãber das Mobilfunknetz beherrscht der Mini Computer darüber hinaus GPRS, EDGE, UMTS und HSDPA â mehr geht nicht!
Handhabung
Das Serie60-Handy hat in punkto Bedienungsfreundlichkeit nochmals zugelegt. Im Menü werden die geöffneten Programmpunkte mittels Halbkreis angezeigt, so dass der Nutzer immer wieder darauf hingewiesen wird, diese zu schlieÃen. Damit wird effektiv verhindert, dass der Arbeitsspeicher âzugemülltâ und so die Reaktionsgeschwindigkeit beibehalten wird. Dennoch ist eine gewisse Trägheit beim Ãffnen der einzelnen Menüpunkte bemerkbar. Die Anordnung der Menüpunkte lässt sich individuell bestimmen und so auf den jeweiligen Nutzer personalisieren.
Ausdauer/Sprachqualität
Die geballte Ausstattungsarmada lässt auf eher schwache Ausdauerwerte tippen. In der Tat bringt man das N95 problemlos innerhalb eines halben Tages zur Strecke. Ein paar Videos, ausgiebige Navigationsfahrten und Internetradio via HSDPA zehren dermaÃen an der Akkupower, dass ein zweiter Akku fast Pflicht ist. Bei einer moderaten Nutzungsintensität werden dann aber doch knapp vier Tage erreicht.
Die Sprachqualität überzeugt im GroÃen und Ganzen. Selbst in lauter Umgebung ist ein Telefonieren ohne Schwierigkeiten möglich. Lediglich die leicht dumpfe Wiedergabe ist für sensible Zeitgenossen etwas störend.
Fazit
Das N95 ist wahrlich weitaus mehr als nur ein Mobiltelefon, wobei es jedoch ein wenig unverständlich ist, dass es weder über ein Touchscreen, denn eine QWERTZ-Tastatur verfügt, was für die Handhabung sehr hilfreich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz gelang den Finnen mit dem N95 ein echtes Meisterwerk, das angesichts der Vielseitigkeit überraschend kompakt ausgefallen ist.
tarifecheck.de / UR