Design/Verarbeitung:
Fotos in einer guten Qualität knipsen, können mittlerweile viele Kamerahandys, doch bei Videoaufnahmen kann man derzeit kein einziges Mobiltelefon in diesem Bereich ernst nehmen. Mit dem mächtigen Nokia N93 soll sich dieser Missstand endlich ändern.
Der Videoclip-Spezialist ist ein groÃes Brikett, denn so viel Technik verschlingt nun einmal viel Platz. Beim Aufklappen offenbart das intelligente Scharnier seine Qualitäten, da es für den jeweiligen Einsatzzweck das Display in die richtige Position bringt. Dabei macht es keineswegs einen wackeligen Eindruck, sondern ist ebenso gut und robust wie das übrige Gerät verarbeitet. Nur die Haptik des dünnen Akkudeckels wirkt alles andere als hochwertig.
Ausstattung
Ãffnet man den Deckel und dreht das Scharnier, gelangt der Besitzer automatisch in den Aufnahmemodus. Dabei sieht das schwarze Klapphandy wie ein Camcorder aus und lässt sich mit den AuÃentasten auch genauso bedienen. Das 2,4 Zoll QVGA-Display leistet dabei gute Arbeit und dient als Sucher. Während die Videos mit 30 bewegten Bildern pro Sekunde und VGA-Auflösung alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, kann die Fotokamera hingegen die in sie gesetzten Erwartungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erfüllen. Trotz optischen Dreifachzoom und Carl Zeiss Linse fällt das hohe Bildrauschen negativ auf.
Gut gelungen hingegen ist die TV-Schnittstelle â damit lassen sich Videos, Bilder und auch Surfausflüge auf den heimischen TV bringen. Klar, dass auch alle anderen Verbindungsmöglichkeiten wie USB, Infrarot, Bluetooth und W-LAN bei diesem Ausstattungswunder an Bord sind.
GroÃe Datenmengen finden neben dem knapp 50 MB internen Speicher auch auf der 128 MB groÃen MiniSD-Karte Platz. Zudem gibt es die typischen Serie60-Features, wie Sprachwahl und â steuerung. Ãberdies punktet das Schwergewicht durch eine umfangreiche Kontaktverwaltung und einen E-Mail-Client, der auch Attachements verdaut. Zum Betrachten der häufigsten Office-Formate haben die Finnen wie bei ihrer E-Serie gleich noch Quickoffice in das Verkaufsbundle gepackt.
Der schnelle 3G-Standard schaufelt die Daten auch unterwegs zuverlässig in den Speicher â wer es braucht, kann mittels der zweiten Kamera auch noch von Angesicht zu Angesicht telefonieren. Und wem das immer noch nicht reicht, kann zusätzlich noch Radio hören und dies auf zweierlei Arten: Klassisch over the air, oder modern via Internet. Kurzum: Die Ausstattung ist nahezu perfekt!
Handhabung
Die bekannt gute Serie60-Bedienerführung mit totaler Personalisierbarkeit wurde auch im N93 sehr gut umgesetzt, so dass der Anfänger nicht gleich vom enormen Menüumfang erschlagen wird. Witzig: Bei einem Anruf kann man sich den Namen des Anrufers ansagen lassen. Angenehm groà ist die Tastatur ausgefallen, was insbesondere bei längeren E-Mails oder SMS positiv auffällt und somit Tippfehler der Vergangenheit angehören.
Ausdauer/Sprachqualität
Im Alltagsbetrieb macht das N93 trotz der GröÃe eine gute Figur. Bei durchschnittlicher Nutzungsintensität bietet der Folder volle sechs Tage Einsatzbereitschaft; bei häufigem Ausnutzen der umfangreichen Features ist hingegen auch mal nach drei Tagen Schluss. Noch besser ist die natürliche und klare Sprachqualität, denn hier werden beinahe die ausgezeichneten Werte der E-Serie erreicht.
Fazit
Wer sich von der klobigen GröÃe nicht abschrecken lässt, bekommt mit dem N93 das derzeit opulent ausgestattete Mobiltelefon, das erstmals sogar ein Digicamcorder arbeitslos macht, wenn man die Ansprüche nicht zu hoch ansetzt. Die mäÃige Fotoqualität enttäuscht allerdings.
tarifecheck.de / UR