Design/Verarbeitung:

Ob Deutschland Weltmeister wird, sei einmal dahingestellt, fest steht aber auf jeden Fall, dass Nokias N80 derzeit der unbestrittene Ausstattungskönig auf unserem Planeten ist – Stichwort: W-LAN, 3,1 Megapixel-Kamera und Voive over IP! Mit seinen 134 Gramm ist das wahlweise in Schwarz oder Silber erhältliche N80 allerdings ein ganz schöner Wonneproppen und auch die 26 mm Bautiefe könnten den einen oder anderen potentiellen Käufer abschrecken. Angenehm sind dafür die gerade einmal 10 cm Länge und die hochwertige Verarbeitung des Luxus-Finen. Da wackelt nichts, wobei die Slider-Mechanik nicht so elegant flutscht wie bei einem Samsung D800.

Ausstattung

Im Fokus steht zunächst einmal die integrierte Digitalkamera. Beeindruckende 2.048 x 1.536 Pixel liefert das Objektiv. Rote Augen reduzierender Blitz, 20-facher Digitalzoom und CIF-Auflösung im Videmodus runden das Komplettprogramm ab. Nur der Autofokus fehlt, stattdessen spendierten die Entwickler dem N80 einen Makromodus für Nahaufnahmen, den man manuell zuschalten kann. Einher mit den sehr guten Fotoqualitäten geht das luxuriöse Display. 262.000 Farben bei einer 352 x 416 Pixelauflösung lassen den einzelnen Bildpunkt mit bloßen Auge nicht mehr erkennen. Per USB-Kabel, Bluetooth oder Infrarot nimmt der schicke Schieber Kontakt mit der Außenwelt auf. Zudem ist W-LAN mit an Bord, so dass man in Bereichen von Hot Spots gebührendsparend auf das Browsen per UMTS verzichten kann. Apropos Browser: Das N80 hat zwei verschiedene Internet-Anwendungen. Den „gewöhnlichen“ WAP-Browser und einen „richtigen“ WWW-Internetzugang mit Mini-Map Funktion, so dass sich einzelne Seitenabschnitte vergrößern lassen. Im Expresstempo geht es weiter durch die lange Ausstattungsliste: MP3 Player, Speicherkartenslot, Sprachfunktionen, Officefunktionen, Quadband und selbst die Möglichkeit, auf zwei verschiedene Arten Radio zu empfangen – einmal per UKW und einmal per Internetstream - beherrscht das neue Spitzenmodell der Finnen. On Top beherrscht der Finne außerdem Telefonate per VoIP, derzeit allerdings nur als reine Firmenlösung. Mit einem Wort: überragend!

Handhabung

Gelungen: Öffnen muss das N80 nur zum Simsen oder bei Eingaben von Rufnummern. In der Regel bleibt das N80 aber geschlossen, so dass sich alle Befehle quasi im praktischen Riegelformat bedienen lassen, da bereits alle notwendigen Steuertasten zur Verfügung stehen. Im Kameramodus dreht sich die Bildschirmansicht außerdem automatisch auf quer, so dass echtes Digicam-Feeling aufkommt. Schön zudem, dass sich beim Einlegen der SIM-Karte alle notwendigen Netzbetreibereinstellungen wie von Geisterhand selbst konfigurieren. Das Serie60-Betriebsystem lässt wie gewohnt die totale Personalisierung zu und kann so auf eigene Bedürfnisse optimiert werden. Unzählige erhältliche Zusatzsoftware erfüllen des Weiteren auch Spezialwünsche, sobald sie auf die 3rd Edition, die alle neu erhältlichen Serie60 Handys unterstützen, angepasst wurden. Keinen Anlass zu Kritik gibt die groß dimensionierte Zehnertastatur, denn alle Ziffern sind gut erreichbar.

Ausdauer/Sprachqualität

Bei den Messwerten muss sich auch der neueste Multimedia-Computer aus dem Hause Nokia deutliche Abzüge gefallen lassen. Die Rufbereitschaft im UMTS-Modus ist schlicht und ergreifend mau, den mehr als drei Tage sind einfach nicht drin. Multimediafreaks sollten den Gang zur Stromquelle besser alle zwei Tage einplanen. Die Sprachqualität liegt dafür nur wenig unter Festnetzniveau.

Fazit

Das N80 ist eine Ausstattungsbombe, die über Jahre hinweg sicherlich nicht zum alten Eisen gehört. Die recht hohe Bautiefe sowie die mäßige Akku-Ausdauer nimmt man angesichts des fulminanten Komfort gerne in Kauf. Ein echtes Profi-Handy!