Design/Verarbeitung:

Der echte Nachfolger des Erfolgsmodells ist äußerst preisaggressiv. Beim Ace 2 haben die Macher aus Fernost vor allem einen Punkt deutlich verbessert: die Displaygröße. 3,8 Zoll Display-Diagonale und 800 x 480 Pixel sind nach heutigen Maßstäben eine blitzblanke Vorstellung. Okay, in puncto Qualität kann es logischerweise nicht mit den OLED-Kollegen und dem iPhone mithalten, doch es siedelt sich auch in einer anderen Preisklasse an. Kontrast und Farbsättigung sind auf jeden Fall völlig in Ordnung. Bestenfalls in Ordnung ist der optische Auftritt, denn hier haben sich die Designer nicht viel Mühe gemacht. Klavierlack, silberfarbiger Umlauf, dezente Rundungen – das alles haben wir schon X-mal gesehen und ist daher verwechselbar. Da das Gerät auch nicht gerade das schlankeste ist, kann man von Eleganz nicht gerade sprechen. Immerhin wurde die Rückseite geriffelt, sodass es nicht hin und herrutscht. Dieses Designmerkmal scheint Schule zu machen. Die Verarbeitungsqualität ist hingegen top, denn insgesamt macht das Ace 2 einen sehr robusten Eindruck.

Ausstattung

Gegenüber dem Vorgängermodell hat sich nicht viel verändert, was auch daran liegt, dass das Ace 1 bereits ein rundes Programm bietet – Android sei Dank. Dank HSPA+ ist der Datenversand mit bis zu 14,0 Mbit möglich (Upload 5,8 MBit/s) und der interne Speicher von rund 2,1 GB, setzt sich aus 1,1 GB Dateispeicher und 1 GB Systemspeicher zusammen. Mit anderen Worten: Nach gut einem 1 GB ist bereits Schluss, denn eine microSD-Karte gehört nicht zum Lieferumfang dazu. Ein Kauf einer Speicherkarte ist daher dringend empfehlenswert. Die 5-Megapixel-Kamera bietet eine Camcorder-Auflösung von 720 x 1.280 Pixel. Im Zusammenspiel mit einigen Software-Unterstützung und LED-Leuchte ein insgesamt rundes Paket. In der Praxis kann die – recht flotte – Kamera aber qualitativ aber nur bedingt überzeugen. Während sich der Knipser bei Tageslicht noch recht Wacker schlägt, verschwimmen die Schnappschüsse in geschlossenen Räumen schnell – Schulnote 3-. Offensichtlich kann man auch Anno 2012 in dieser Preisklasse nicht mehr erwarten.

Handhabung

Android 2.3.6 mit Samsung TouchWiz 4.0 bilden das Software-Paket des Ace 2. Ein Update auf 4.0 wurde zwar angekündigt, ein konkreter Termin aber nicht genannt – wie so häufig. Nicht so schlimm, denn das Tandem bildet ausreichend viele Möglichkeiten der Personalisierung und lässt sich schnell intuitiv bedienen. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist zudem auch das Arbeitstempo beachtlich. In Windeseile tippt man sich durch die Menüebenen und in der Regel öffnen sich Anwendungen ohne sich länger zu zieren. Surfen im Internet macht so Laune, wobei aber keine Spitzenladezeiten erreicht werden. Das Display ist diesmal ausreichend groß, um recht unfallfrei längere Artikel auf der QWERTZ-Tastatur einzutippen.

Ausdauer/Sprachqualität

Der Prozessor Cortex A9-CPU NovaThor ist mit zwei Kernen und 800 MHz Taktung ausgestattet. Hinzukommt ein Arbeitsspeicher mit 768 MB, was in dieser Preisklasse alles andere als die Norm ist. Das tolle Gesamtpaket trägt Früchte, denn der Arbeitsprozess läuft insgesamt reibungslos, was sich auch beim Multizoom und kinetischem Scrolling zeigt. Die Akkuleistung könnte hingegen besser sein, denn bei einer permanenten Datenverbindung beträgt die Rufbereitschaft nur vier Tage. Kein Drama, aber vergleichbare Modelle liefern noch einen Tage mehr Nonstop-Leistung. Überraschend laut und klar ist die Verständigung. Stimmen sind zwar nicht die natürlichsten, doch dafür sind Telefonate auch nach langer nicht anstrengend, was auch heute noch leider nicht die Normalität im Handygeschäft ist. Der Lautsprecher und der Sound sind hingegen bestenfalls durchschnittlich

Fazit

Ein Kauf einer microSD-Karte ist zwar dringend empfehlenswert, im Gegenzug erhält der Nutzer dafür für einen erstaunlich schmalen Euro das volle Smartphone-Programm. Sicherlich ist es um den Multimedia-Bereich nicht optimal bestellt, doch Wunder sind auch 2012 noch nicht möglich.