Design/Verarbeitung:
Mit der jungen Floating-Touch-Technologie möchte dieses Mittelklasse-Modell von sich reden machen.
Schön, dass die vornehmlich schwedischen Designer immer in die Trickkiste greifen, um sich optisch vom Smartphone-Brei abzusetzen. Im Falle des Xperia sola mutet das Design wie ein Slider-Modell an, da das Display auf einem roten Block aufgesetzt ist. Aufschieben lässt sich der Funker zwar nicht, doch dafür fallen dieser Formfaktor und Architektur auf. Eleganter finde ich persönlich jedoch die Unterbrechung durch einen beleuchteten Plexiglasblock wie beim Xperia S. Bezüglich der Verarbeitungsqualität gibt es nur wenig zu kritisieren, denn alle Bauteile fügen sich präzise zusammen. Allerdings lässt sich der dünne Akkudeckel zu leicht aus der Verankerung lösen und der Plastikschutz über dem Display könnte wirksamer gegen Druckstellen schützen. Der Akku ist übrigens fest verbaut und lässt sich somit nicht auswechseln. Das 3,7 Zoll TFT-Display bietet eine hohe Pixeldichte und gute Darstellungsqualität, kann aber mit Referenzgeräten á la Samsung Galaxy S III nicht mithalten.
Ausstattung
Datenschnittstellen satt: Neben HSPA, UMTS, HSCSD und Bluetooth bietet es auch noch NFC (Near Field Communikation), was aber im Alltag immer noch keine groÃe Rolle spielt. Wichtiger ist da schon die 5-Megapixel-Kamera, denn die knipst auch in geschlossenen Räumen durchaus brauchbare Fotos, ohne aber das Niveau eines iPhone 4S zu erreichen. Dafür ist der Blaustich zu auffällig die Schärfe könnte besser sein. Bedient wird der flotte Knipser durch mehrere physische Tasten, wobei der Auslöseknopf aber sehr schwergängig ist. Ansonsten entspricht das Ausstattungspaket dem heutigen inoffiziellen Standard, und die 4 GB lassen sich via microSD-Karte mit weiteren bis zu 32 GB aufbocken.
Handhabung
Floating-Touch ist noch eine junge Technologie, die eine Bedienung ermöglichen soll, ohne dass der Finger das Display berührt. Das funktioniert derzeit aber nur bei hinterlegten Links im Internet, indem es anvisierte Links optisch vergröÃert. Der Nutzwert: Bei eng beieinander liegenden Links dient es der besseren Ãbersicht und verhindert so Fehlbedienungen. Derzeit ist die Floating-Touch-Technologie aber mehr eine nette Spielerei als ein groÃer Mehrwert. Sony verspricht aber die Technologie stetig zu verbessern, um das Einsatzgebiet zu vergröÃern. Wir sind gespannt⦠Als Betriebssystem kommt beim Xperia sola leider nur Android 2.3.7 zum Einsatz, wobei das lange angekündigte Update auf Android 4.0 immer noch auf sich warten lässt. Sony hat Android wieder mit einer eigenen Nutzeroberfläche ausgestattet, bei dem der Nutzer bei Bedarf sein eigenes Facebook-Konto voll integrieren kann. Da das Display nicht das gröÃte ist, sind Fehleingaben bei der Nutzung der Qwertz-Tastatur leider keine Seltenheit.
Ausdauer/Sprachqualität
Ein ST-Ericsson NovaThor U8500 Dual-Core mit 1 Ghz sorgt für ein Arbeitstempo, über das man nicht meckern kann, denn Optionen öffnen sich schnell und auch das Surfen im Internet klappt in einem vorzüglichen Tempo. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Akkuleistung recht mager ist. In mehreren Testzyklen erreichte das Xperia sola gerade einmal eine Rufbereitschaft von - maximal - drei Tagen â und auch nur dann, wenn man die Multimedia-Funktionen weitestgehend ignoriert. Besser schlägt sich die Sprachqualität. Der Japaner gehört zu den wenigen Smartphones, bei dem der Gesprächspartner halbwegs natürlich klingt. Nebengeräusche treten zudem nur selten auf. Auch der Freisprecher ist tonal gut gelungen, könnte aber lauter sein. Songs über den Lautsprecher geraten bei höherer Lautstärker jedoch schnell ins Schwitzen. Wobei der beigelegte Kopfhörer leistet dafür einen klanglich guten Job.
Fazit
Noch hält sich der Nutzwert von Floating-Touch zwar in Grenzen, doch das Potential ist schon erkennbar. Das Sony Xperia sola punktet zudem durch ein gutes Multimedia-Paket und eine sehenswerten Optik. Allerdings ist die Akkuleistung so schlecht, dass nicht nur Intensivnutzer fluchen werden. Dieses Problem muss Sony schleunigst in den Griff bekommen.
tarifecheck.de / UR