Design/Verarbeitung:

So möchte man einen Kult schüren: Auch das Samsung Galaxy SIII kämpfte lange Zeit mit Lieferschwierigkeiten. Dazu gehört aber auch eine coole Optik, doch die ist beim Flaggschiff zwiespältig. Edle Materialien, wie gebürstetes Aluminium sucht man nämlich vergebens. Stattdessen setzt Samsung auf besonders stabiles und kratzfestes Polycarbonat. Das ist zwar nur Plastik, sorgt dafür aber angesichts der gehobenen Größe für ein erträgliches Gewicht. Das Galaxy S III ist dank einer Bautiefe von unter einem Zentimeter zudem angenehm schnittig. Schön, dass mit Weiß und Blau darüber hinaus auch andere Farbvariationen zum üblichen Schwarz zur Auswahl stehen. Dass die Verarbeitungsqualität einwandfrei ist, darf man bei diesem Vorzeige-Smartphone voraussetzen. Auch die Qualität des Displays ist beeindruckend: 4,8 Zoll, Super-AMOLED und 1.280 x 720 Pixel bilden die technischen Eckdaten. Da der Touchscreen zudem fast bis zum Rand geht, ist das Galaxy S III kaum größer als das Vorgängermodell. Kontrast, Farbintensität und Brillanz können auf höchstem Niveau überzeugen.

Ausstattung

Um es kurz zu machen: Alles was zum inoffiziellen Standard gehört ist auf den Platinen verankert. Mit gut 11 GB internen Speicherplatz, microSD-Karte für bis zu 64 GByte sowie 50 GByte Dropbox-Speicher ist das Datenarchiv zudem ausreichend gerüstet. Schade dennoch, dass die 32 und 64 GB-Varianten wohl nicht nach Deutschland kommen werden. Die 8-Megapixel-Kamera samt einer Camcorder-Auflösung von bis zu 1.080 x 1.920 Pixel überzeugt durch eine äußerst schnelle Performance und gerade bei Tageslicht gute bis sehr gute Qualität. Der Autofokus könnte allerdings akkurater arbeiten. Bei schwierigeren Lichtverhältnissen sind die Farben allerdings nicht immer natürlich. Im Multimedia-Bereich hält das Galaxy S III auch einige Innovationen bereit. So können bei laufenden Videos ein Bild-im-Bild-Feature genutzt werden. Das bedeutet, dass das Video auf Wunsch in einem kleinen Fenster weiterläuft, während man beispielsweise parallel im Internet surft. Das klappt allerdings nur bei abgespeicherten Videos und nicht bei Streams. Das Galaxy soll zudem in den Kontakten gespeicherte Bilder mit Personen auf geknipsten Fotos abgleichen. Das funktioniert im Test jedoch nicht wirklich. Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, dass das Galaxy S III zwar einige coole Ideen aufweist, die aber noch nicht ausgereift wirken.

Handhabung

Dazu gehört auch die intelligente Sprachsteuerung namens S-Voice. Die kann zwar auf dem Papier mehr, als Siri, wie beispielsweise Funktionen direkt aufrufen oder eine Routenplanung starten, doch im Praxistest versteht die Dame einen oftmals nicht und es treten zahlreiche Übersetzungsfehler auf. Hier muss schleunigst ein Update her! Dafür ist das Flaggschiff eine exzellente Surfmaschine. Sehr, sehr schneller Aufbau, fehlerlose Seitendarstellung und auch das kinetische Scrolling und Multitouch-Zoom funktionieren butterweich und flott – so soll es sein! Das Android 4 sorgt zudem für ein cleveres Management inklusive hilfreicher Übersicht zuletzt genutzt Apps und clevere Texteingabehilfe.

Ausdauer/Sprachqualität

Nach dem HTC One X ist das Galaxy S3 das zweite hierzulande erhältliche Smartphone mit Quadcore-CPU. Und entsprechend schnittig geht es im Praxistest zur Sache, denn Wartezeiten stellen die absolute Ausnahme dar. Clever: Die Kerne lassen sich je nach Bedarf auch einzeln ansteuern, um weniger Strom zu verbrauchen, was offensichtlich auch ganz gut klappt, denn trotz XXL-Display und schwerstem Multimedia-Ballast hält der 2.100 mAh starke Akku im Alltag lange durch. Bei moderater Nutzung locker fünf Tage, um genau zu sein. Bei vollem Multimedia-Einsatz sind es zudem beachtliche rund sieben Stunden. Schön zudem, dass die Macher auch die Sprachqualität nicht vernachlässigt haben, denn in beiden Senderichtungen klingt der Gesprächsteilnehmer sehr präsent und recht natürlich. Auch der Freisprecher leistet einen guten Job, denn selbst bei lauter Umgebung ist eine Konversation noch möglich.

Fazit

Das Samsung Galaxy SIII gehört ohne Zweifel zur Speerspitze der Smartphone-Zunft. Allerdings ist es ein Bananen-Produkt, denn es reift beim Verbraucher weiter. Sicherlich ist das auch beim aktuellen iPhone der Fall, doch Steve Jobs hätte das Samsung Galaxy SIII angesichts der vielen Kinderkrankheiten wohl in dieser Form nicht freigegeben. Dennoch hat sich Samsung mit dem dritten Flaggschiff klar als iPhone-Konkurrent Nummer 1 etabliert. Wir sind daher auf die weitere Entwicklung umso gespannter.