Design/Verarbeitung:
Die Taiwanesen können auch kompakt und günstig. Diesen Android-Vertreter gibt es bereits für unter 200 Euro.
Groà gewachsene Smartphones mit gebürsteten Metalloberschalen, so kennt man eigentlich die typischen HTC-Handys. Das Explorer weicht vom diesen Klischee jedoch komplett ab, denn es ist auffallend klein und die Oberschale besteht aus gummierten Plastik. Letzteres sorgt allerdings für eine gute Haptik und insgesamt kann man den kleinen Taiwanesen als durchaus robust bezeichnen. Durch die kompakte GröÃe verschwindet das Explorer zwar schnell in einer Tasche, auf der anderen Seite hat das logischerweise Auswirkungen auf das Display. Das ist nämlich nach heutigen MaÃstäben klein, und auch die Auflösung von 320 x 480 Pixel ist alles andere als spektakulär. Das trifft auch auf die Bildqualität zu, die allerdings aufgrund der geringen MaÃe nicht grobpixelig wirkt. Insgesamt ist das Designbild ansonsten ziemlich schlicht, fast schon ein wenig langweilig. Wer mehr optischen Pep wünscht kann sich aber auswechselbare Gehäuseschalen zulegen, die optional zum Kauf bereitstehen.
Ausstattung
Zumindest auf dem ersten Blick scheint alles an Bord zu sein. Bluetooth, GPS, HSDPA, W-LAN-n, Kamera, Organizer-Funktionen, etc⦠Allerdings verdunkeln sich die Wolken, sobald man genauer hinsieht. So ist der interne Speicherplatz auf eher magere 100 MB beschränkt und eine microSD-Karte liegt nicht im Karton. Die Digicam leistet zudem nur maximal 3 Megapixel und die Ergebnisse sehen ziemlich verwaschen aus. Lust auf Apps & Co? Dann muss der Nutzer erst einmal shoppen gehen, denn auf dem Android-Smartphone sind keine Office-Anwendungen, kein PDF-Reader, kein Datei Manager, kein eBook-Reader und auch kein Spiel vorinstalliert. Ganz klar: Die Macher mussten kräftig den Rotstift ansetzen, um den Kampfpreis zu ermöglichen.
Handhabung
Das liest sich gut: Mit Android 2.3.5 und der hauseigenen Nutzeroberfläche Sense 3.5 ist das Explorer auf dem aktuellen Stand. Dank FriendStream hat man zudem alle Sozialen Netzwerke stets im Blick. Das funktioniert dank langjähriger HTC-Erfahrung alles zusammen richtig gut. Allerdings sorgt der kleine Bildschirm für ein wenig Kopfzerbrechen, denn der stört sowohl beim Tippen auf der entsprechend kleinen Qwertz-Tastatur, als auch beim Surfen im Internet. Letzteres liefert zwar einen zufriedenstellenden Seitenaufbau, doch sobald man scrollt oder zoomt wird es schnell ruckelig und unübersichtlich.
Ausdauer/Sprachqualität
Ein Single-Core-Prozessor von Qualcomm mit 600 MHz treibt das Android-Smartphone an. Vor zwei Jahren wäre das noch als zeitgemäà zu bezeichnen, doch Anno 2012 zeigt sich im Alltag schnell, dass das nicht mehr ganz ausreicht, um reaktionsschnell zu arbeiten. Wobei man allerdings auch sagen muss, dass längere Wartezeiten eher die Ausnahme sind. Mittelprächtig ist leider auch die Sprachqualität, denn von einer natürlichen Stimmwiedergabe kann keine Rede sein. Immerhin funktioniert der Freisprecher recht ordentlich. Musik über den Lautsprecher hören, ist hingegen keine akustische Offenbarung. Die Rufbereitschaft des Explorers ist zwiespältig. Im ersten Testzyklus war nach nicht einmal drei Tagen Schluss. Erst im zweiten Anlauf erreicht der kleine Fernöstler mit rund fünf Tagen immerhin ein durchschnittliches Niveau. Offenbar ist auch Akkuleistung mit der geringen MaÃe mitgeschrumpft.
Fazit
Der Preis mag zwar attraktiv anmuten, doch dafür muss der Nutzer auch einige Kompromisse im punkto Multimedia-Fähigkeiten eingehen. Vor allem aber das kleine Display sorgt im Alltag für Probleme beim Umgang mit dem Taiwanesen. Kurzum: Es lohnt sich definitiv etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
tarifecheck.de / UR