Design/Verarbeitung:
Mit einem Update ausgerüstet schicken die Finnen ein neues Symbian-Smartphone ins Rennen.
Abgesehen vom flach zulaufenden Geräteende präsentiert sich das 701 optisch eher schlicht. Es gehört allerdings mittlerweile zu den wenigen Smartphones, die noch über drei physische Tasten auf der Frontseite verfügen. Der Finne strahlt zudem eine gehörige Portion Robustheit aus, was vor allem am Akkudeckel aus Edelstahl liegt, der sich per Schalter leicht öffnen lässt. SpaltmaÃe ist ebenfalls nicht zu erkennen. Das Display hat zwei Gesichter. Zum einen bietet es eine hochwertige ClearBlack-AMOLED-Technologie, wodurch satte Farben resultieren, zum anderen ist die Auflösung mit 360 x 640 Bildpunkten nach heutigen MaÃstäben unterdurchschnittlich. AuÃerdem ist es nicht sonderlich groÃ.
Ausstattung
Nokia setzt weiterhin auf den drahtlosen Ãbertragungsstandard NFC, obwohl er in Deutschland immer noch keine nennenswerte Unterstützung findet. Immerhin erlaubt es eine äuÃerst unkomplizierte Koppelung von Bluetooth-Geräte, wie mit einem Kopfhörer. Nennenswert sind auch die 8-Megapixel-Kamera und der HD-Camcorder, denn zumindest auf dem Papier überzeugen die Eckdaten. In der Praxis offenbart der Knipser allerdings typische Schwächen. Sobald es schummrig wird, sehen Schnappschüsse schnell verwaschen aus und ein leichter Rotstich ist auch zu erkennen. Dafür überzeugt der Camcorder durch eine unkomplizierte Handhabung und rundum ansehnliche Clips. Eine Speicherkarte gehört zwar nicht zum Lieferumfang, doch die internen rund 6 GB sind in dieser Preisklasse üppig. Schön zudem, dass Daten via HSPA+ mit bis zu 14,0 MBit/s empfangen werden können (Upload max. 5,8 MBit/s) und auch der schnelle WLAN-n-Standard unterstützt wird. Der App-Store mag zwar vergleichsweise klein sein, doch dafür haben die Macher bereits eine Menge vorinstalliert, wie beispielsweise einen Sports Tracker, die praktische Bahnauskunft oder eine Testversion von Angry Birds. Alle wichtigen Organizer-Funktionen sowie ein Routenplaner komplementieren das Angebot.
Handhabung
Das als antiquiert verschriene Symbian-Betriebssystem wurde mit dem Update Belle nochmals kräftig auf Hochglanz poliert. Dass die Zutaten dabei stark an Android erinnern, ist sicherlich kein Zufall. Sechs frei belegbare Startscreens, Widgets und Apps sowie die Pull-Down-Leiste kennt man bereits von Googles-Betriebssystem her. Warum auch nicht, denn lieber gut kopieren, als weiterhin eigene Pfade einzuschlagen, die nicht optimal funktionieren. Es bleiben aber dennoch Schwächen. Beim Surfen fallen regelmäÃige, fehlerhafte Darstellungen auf, sobald mit per Fingerspreiz zoomt oder scrollt â hier hinkt der Finne der Konkurrenz gnadenlos hinterher. Der Touchscreen ist zudem nicht gerade der gröÃte, sodass die Bedienung der digitalen Qwertz-Tastatur im wahrsten Sinne des Wortes viel Fingerspitzengefühl verlangt.
Ausdauer/Sprachqualität
Das Zusammenspiel zwischen Belle und dem 1-GHz-Prozessor scheint kein kongeniales Team zu sein, denn das Arbeitstempo ist in allen Belangen bestenfalls durchschnittlich. Besser schlägt sich die Akkuleistung. Bedingt durch das energiesparende Display liegt die Rufbereitschaft bei beachtlichen fünf bis sechs Tagen â vorausgesetzt allerdings man beschränkt das Einsatzgebiet vorwiegend auf den Bereich Telefonie. Auch stimmlich präsentiert sich der Finne von seiner Schokoladenseite. Der Gesprächsteilnehmer klingt präsent, ausreichend laut und vor allem recht natürlich. Nebengeräusche beschränken sich zudem auf ein sehr dezentes Hintergrundrauschen. Gewohnt gut ist zudem der Lautsprecher, der Musik angenehm lebendig aufspielen lässt.
Fazit
Nokia hat sich klug bei Android und iPhone OS bedient und so Symbian zeitgemäà aufgestellt. Dass es dennoch nicht 100% rund läuft, liegt in erster Linie an der suboptimalen Performance. Unter dem Strich überzeugt das 701 aber durch ein hervorragendes Preis/Ausstattungsverhältnis. Fragt sich nur, ob Käufer das schlechtere App-Angebot dafür in Kauf nehmen.
tarifecheck.de / UR