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Testbericht zum HTC One S

Design/Verarbeitung:

Die neue S-Klasse: Mit geballter Qualität möchten die Taiwanesen die Phalanx von Apple und Samsung durchbrechen. Der Alu-Unibody umschließt wie so häufig bei einem HTC-Smartphone nahezu das komplette Gerät, Das liegt auch daran, dass der Akku fest verbaut ist und es keinen microSD-Slot gibt. Die kleine Abdeckung schluckt außerdem nur micro-SIM-Karten. Konsequenz: Das One S wirkt wie aus einem Guss, sodass Spaltmaße hier ein Fremdwort ist. Hinzukommt kommt eine rutschfeste Rückseite und eine dicke Verglasung, die wirksam gegen Druckstellen schützt. Erstmals hat HTC die Super-AMOLED-Technologie bei einem Display verwendet. Im Zusammenspiel mit beeindruckendem 540 x 960 Pixel ist der Touchscreen zumindest auf dem Papier absolut top. Im direkten Vergleich zum Samsung Galaxy S III ist die Leuchtkraft und Farbintensität nicht ganz so präsent. Das liegt vermutlich daran, dass das Display mit einer PenTile-Matrix arbeitet. Hinzukommen leichte Verfärbungen, wenn man penibel genau hinsieht.

Ausstattung

Erweiterbar ist der Speicherplatz zwar nicht, doch immerhin stehen rund 10 GB zur freien Verfügung und eine voll integrierte DropBox-Anbindung mit insgesamt 25 GByte ist darüber hinaus für zwei Jahre on top. Bei der Datenübertragung ist maximales Tempo angesagt, denn dank HSPA+ können Daten mit bis 21,1 MBit empfangen werden (Upload bis zu 5,8 MBit/s). Die Kamera arbeitet mit einer Auflösung von 8-Megapixel, was sich mittlerweile bei hochwertigen Kamerahandys offensichtlich eingepegelt hat. Der Knipser überzeugt durch eine flotte Handhabung und guten Allrounder-Qualitäten. Besonders positiv: Auch bei Kunstlicht verlieren die Fotos in der Regel nicht an Schärfe an natürlicher Farbwiedergabe. Dazu gesellt sich ein hochwertiger 1080p-Camcorder, mit dem man unkompliziert und schnell gute Videos drehen kann. Die Ergebnisse lassen sich über microUSB in HDMI-Qualität auf den Fernseher ansehen – das Kabel dazu muss allerdings noch käuflich erwerbt werden. Fazit: Gerade in den Multimedia-Disziplinen präsentiert sich das One S in Hochform.

Handhabung

Android 4.0.3 mit HTC Sense 4.0 bilden das Grundgerüst bei der Handhabung – Software neuester Stand also. Gerade das neue Sense konzentriert sich nun auf einige wirklich nützliche Features, wie die Flash-Option oder das Lese-Feature, das eine Webseite als reinen Text anzeigt. Nutzer sollten daher ruhig alle Tastenkombinationen ausprobieren, denn es tauchen immer wieder neue nützliche Short Cuts auf. Schade allerdings, dass mal wieder auf eine physische Kamerataste verzichtet wurden, denn so verwackeln Fotos schneller. Auch das Tippen auf der Qwertz-Tastatur ist angesichts der nicht allzu üppigen Displaygröße keine leichte Übung. Dafür überzeugt aber die intelligente Eingabehilfe.

Ausdauer/Sprachqualität

Im One S werkelt ein Dualcore-Prozessor mit 1,5 GHz aus Qualcomms neuester "Krait"-Generation. Und der meistert den Job sehr zuverlässig, denn im Alltag flutsch man förmlich die Menüebenen. Das setzt sich auch beim Surfen im Internet weiter fort, denn die Ladegeschwindigkeit ist gut bis sehr gut und das Manövrieren durch die Seiten klappt angenehm flüssig. Weniger überzeugend ist hingegen die Akkuleistung, denn in mehreren Testzyklen erreichte das One S mit Müh und Not gerade einmal drei Tage Rufbereitschaft – und das nur bei geringem Multimedia-Einsatz. Die Verständigung klappt dafür immerhin auf durchschnittlichem Niveau, ohne wirklich zu begeistern. Der Freisprecher ist zudem so krächzend und grell, dass man ihn nur in Notfällen einsetzt. Der Sound ist ansonsten dank zahlreicher Presets und das basslastige Sound-Profil Beats Audio gut, allerdings nur dann, wenn man einen vernünftigen Kopfhörer anschließt.

Fazit

Rein qualitativ kann man dem One S abgesehen von dem müden Akku kaum etwas ankreiden. Allerdings bietet es im Gegensatz zum iPhone 4S und Samsung Galaxy S III keine herausstechenden Merkmale, was auch die austauschbare Optik betrifft. Um noch mehr Marktanteile zu ergattern, müssen die Taiwanesen entweder noch preisaggressiver werden oder ein echtes Flaggschiff bauen.

tarifecheck.de / UR

Stand 19.07.2012
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