Design/Verarbeitung:
Mit einer abgespeckten Version des Flaggschiffes Lumia 800 möchten die Finne noch mehr vom Windows Phone 7 überzeugen.
Dass gespart wurde, zeigt sich bereits beim Materialeinsatz. Der Korpus besteht nämlich zu 100% aus Plastik, wobei vor allem der Akkudeckel ziemlich dünn ausgefallen ist. Die glänzende Kunststoffoberfläche ist zudem anfällig für Schmieren und Flecken â vor allem die weiÃe Ausführung. Die Verarbeitungsqualität ist für Nokia-Verhältnisse bestenfalls durchschnittlich, denn beherztes Zupacken sorgt für ein lautes Knacken und am umlaufenden Rand ist Spaltmasse zu erkennen. Ein stärkerer Druck auf das Display löst zudem schwarze Stellen aus. à propos Display: Der Touchscreen ist qualitativ okay, aber nicht so hochauflösend, leuchtstark und brillant wie bei Spitzenmodellen aus dem Hause Samsung.
Ausstattung
Beim Komfort wurde gegenüber dem aktuellen Topmodell Lumia 800 vor allem bei der Kamera gespart, denn die 5-Megapixel-Kamera liefert nur nette Schnappschüsse bei guten Lichtverhältnissen. Für mehr Laune sorgt der Camcorder - Auflösung mit einer maximalen Auflösung von 720 x 1.280 Pixel. Ansonsten ist die Ausstattung aber fast genauso breit aufgestellt. Alle Datenschnittstellen sind vorhanden, wobei dank HSPA+ sogar Downloads mit bis zu 14,0 MBit/s möglich sind (Upload 5,8 MBit/s, Bing ist eine ausgereifte Suchmaschine, die sogar eine eigene Taste hat und auch der Organizer-Bereich ist dank Office gut ausgestattet â hier zahlt sich die Kooperation mit Microsoft aus. In puncto Speicherplatz muss man sich mit 5 GB zufrieden geben, denn ein Speicherkarten-Slot fehlt. Dafür stehen den Nutzer in der SkyDrive-Cloud aber bis zu 25 GByte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Wenn etwas fehlen sollte, schafft zudem den mittlerweile gut gefüllte Windows Phone 7 Marketplace Abhilfe. Der gröÃte Pluspunkt ist aber der bärenstarke Nokia Navigator, der kostenlose Karte für zahlreiche Länder bietet und glasklar von A nach B lotst â da kann der Google Navigator nicht mithalten.
Handhabung
Windows Phone OS in Version 7.5 ist zu einem intuitiv bedienbaren Menüsystem gereift, bei dem vor allem die coole Einbindung von wichtigen Netzwerken ein dicker Pluspunkt ist. Allerdings weist es auch einige Schwachstellen auf, denn immer wieder treten doch kleinere Rätsel auf: Wie lässt sich zum Beispiel die Lautstärke im Menü regeln? Warum habe ich keinen direkten Zugriff auf die SIM-Kontakte und warum kann ich keine Fotos per Bluetooth verschicken? Es ist also immer noch Luft nach oben. Tippen auf dem nicht allzu groÃen Display erfordert zudem eine ruhige Hand und ein wenig Training.
Ausdauer/Sprachqualität
Bei der Leistung wurde nicht gespart, denn ein potenter 1,4-GHz-Prozessor, sorgt für ausreichend Schub und somit flottes Arbeiten. Auch die Akkuleistung ist gut, denn zumindest beim reinen Telefonieaufkommen liegt die Rufbereitschaft bei fünf bis sechs Tagen. Allerdings steigt der Stromverbrauch erheblich, sobald Multimedia-Funktionen ausgiebiger genutzt werden. Besonders erfreulich ist aber, dass man mit dem 710 vernünftig telefonieren kann. Im Gegensatz zu vielen Funkern hört sich der Gesprächspartner in beiden Senderichtungen nämlich vergleichsweise natürlich an, ohne aber Festnetz-Niveau zu erreichen.
Fazit
Die Macher wollten eindeutig viel Komfort für einen schmalen Euro anbieten. Das ist Nokia zum Teil auf gelungen, denn in der Breite ist die Ausstattung gelungen. Allerdings sind Einsparungen in den Bereichen Verarbeitungsqualität, Kamera, DisplaygröÃe und Speicherplatz klar erkennbar. Schon aber allein die guten Messwerte und der starke Navigator sind klare Kaufargumente.
tarifecheck.de / UR