Design/Verarbeitung:
Nach langer Pause präsentieren die Finnen den jüngsten Spross der Communicator-Familie.
Groà und schwer war Nokias Communicator ja schon immer. Verglichen mit dem Vorgängermodell ist das E7 daher fast schon als kompakt zu bezeichnen. Rund 176 Gramm sind aber dennoch immer noch eine Hausnummer für ein Mobiltelefon. Das hohe Gewicht kommt aber nicht von ungefähr, denn die Oberschale besteht zum GroÃteil aus Metall. Im Zusammenspiel mit der Frontverglasung und hochwertigem Hartplastik ist das E7 ein superb verarbeitetes Smartphone. Auch das AMOLED-Display ist erwartungsgemäà hochwertig. Zwar ist die Auflösung von 640 x 360 Pixel angesichts der GröÃe alles andere als spektakulär, doch das fällt im Alltag nicht weiter aus. Dafür könnte aber die Leuchtstärker des kapazitiven AMOLED-Touchscreens heller sein â ein ungewöhnlicher Schwachpunkt bei einem Display mit dieser Technik.
Ausstattung
Communicator-Modelle aus dem Hause Nokia waren schon immer Komfortmonster. Konzentrieren wir uns daher nur auf die Ausstattungsperlen. Dazu gehört unbegrenzte und kostenlose Fahrzeug- und FuÃgängernavigation in über 70 Ländern weltweit dank vorinstalliertem Ovi Karten Material. Dolby Digital Plus Surround-Sound bei der Wiedergabe über ein optional erhältliches HDMI-Kabel auf Heimkinoanlagen ist ein weiteres Highlight des Finnen. Zumindest auf dem Papier macht auch die 8-Megapixel-Kamera mit Doppel-LED-Blitz einiges her. Allerdings fällt negativ auf, dass der Knipser Probleme bei Kunstlicht und nahen Motiven hat, da sie keinen Autofokus besitzt. Spaà machen dafür die Videoaufnahmen in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Gut daher, dass gleich satte 16 GB unter der Haube stecken. Ein Speicherkartenslot fehlt hingegen. Auch die mobilen Geschäftsleute dürfen sich freuen, denn neben dem Zugriff auf Firmenkonten via Microsoft Exchange bekommen Nutzer ein dickes Office-Bundle inklusive Powerpoint-Unterstützung noch obendrein.
Handhabung
Das E7 wird durch die neueste Version von Symbian organisiert, die voll auf Fingereingaben ausgelegt ist. Symbian 3 ist sicherlich kein schlechtes Betriebssystem, da nahezu alle Fehler der Software-Vorgänger ausgemerzt wurden und die Struktur sich unverkennbar an Android und iPhone OS orientiert. Im Zusammenspiel mit einer sehr guten Performance und der hochwertigen Qwertz-Tastatur ist man selbst als Laie schnell mit dem E7 vertraut â und der SpaÃfaktor ist ebenfalls vorhanden. Es gibt allerdings ein kleines und ein groÃes Problem: Die ausgeklügelte Tastaturmechanik ist äuÃerst schwerfällig, denn es erfordert schon etwas Kraft, um das Display in den 35 Grad Winkel zu bugsieren. Es darf auÃerdem bezweifelt werden, dass Nokia auch längerfristig die Zukunft von Symbian sichern wird, nachdem man sich offiziell auf Windows Phone 7 konzentrieren möchte â bzw. muss.
Ausdauer/Sprachqualität
Ein spezieller Grafikprozessor mit 3D-Grafikbeschleunigung und Unterstützung für OpenGL 2.0 sorgt dafür, dass anspruchsvolles Zocken möglich ist. Die Akkuleistung ist angesichts des Ausstattungsballastes okay. Bei normaler Nutzung der Telefonfunktionen sind sogar vier bis fünf Tage Dauerbetrieb möglich. Sobald aber Datenschnittstellen dauerhaft aktiviert werden und der Multimedia-Spaà hochgeschraubt wird, sind eher zwei volle Tage realistisch. Die Verständigung klappt gut. Nebengeräusche treten nicht auf und die Stimmen klingen angenehm klar und natürlich. Allerdings könnte sie insgesamt etwas lauter sein.
Fazit
Das E7 ist ohne Zweifel ein tolles Smartphone, das derzeit auch höchsten Ansprüchen gerecht wird. Allerdings sieht es von der Software-Unterstützung her perspektivisch nicht so rosig aus, zumal in puncto App-Kultur Nokia ohnehin schon gegenüber dem iPhone und dem Android Market das Nachsehen hat.
tarifecheck.de / UR