Design/Verarbeitung:
Nicht billig, aber definitiv nicht zu teuer: Samsung visiert mit dem Gio die breite Mittelklasse an.
Knuffige Rundungen und glänzender Klavierlack. Das Gio hat durchaus Hingucker-Qualitäten. Allerdings zeigt sich beim Format, dass doch gespart wurde, denn das Display ist klar unterdurchschnittlich groà und die Auflösung von 320 x 480 Pixel ist nach heutigen MaÃstäben auch nicht gerade State of the Art. Geht man etwas mehr auf Tuchfühlung, fällt ein zweiter Schwachpunkt auf: Der Displayschutz ist so dünn geraten, dass der Touchscreen bei Berührungen allzu schnell nachgibt. Resultat: Dunkle Kreise, die erst Sekunden später wieder komplett verschwunden sind. Irgendwo musste halt der Roststift angesetzt werden.
Ausstattung
Nicht so beim Komfort. Angesichts der Preisklasse wird das volle Programm geboten, inklusive HSDPA mit 7,2 MBit/s im Download, der schnelle WLAN n-Standard, Bearbeitung von Office-Dokumente und kostenlose Navigation via Google Maps. Selbst eine 2 GB microSD Karte gehört zum Lieferumfang. Wo wurde also gespart? Ganz klar bei der Kamera, denn 3,2 Megapixel-Auflösung (2048 x 1536 Pixel) sowie Videoclips mit einer mageren Auflösung von 320 x 240 Pixel sind heutzutage keine Erwähnung mehr wert. Immerhin liefert die Kamera bei Tageslicht vernünftige Schnappschüsse. Abends fällt sie hingegen aufgrund der fehlenden Lichtunterstützung komplett aus.
Handhabung
Die Android 2.2-Plattform plus die aktuelle TouchWiz 3.0-Benutzeroberfläche kümmern sich um das komplette Management. Und dass dieses Tandem mittlerweile gut funktioniert, hat Samsung bereits häufig bewiesen. Tipp: Ruhig bei den einzelnen Menüpunkten mal länger mit dem Finger drauftippen, denn oftmals öffnen sich dann hilfreiche Untermenüs. Das Streichen mit dem Finger nach links oder rechts im Adressbuch löst auÃerdem sofort ein Anruf, respektive das SMS-Menü aus. Aufgrund des recht kleinen Displays fällt es allerdings recht schwer, unfallfrei längere Texte zu tippen. Insbesondere Menschen gröÃerer Bauart dürften da schnell genervt sein. Ansonsten gibt es aber bei der Handhabung nichts zu bemängeln.
Ausdauer/Sprachqualität
Unter der Plastikhaube steckt ein Prozessor mit immerhin 800 MHz Taktung. Das sorgt zwar nicht für ein Highspeed-Erlebnis, doch im Alltag ist das Arbeitstempo auf alle Fälle ausreichend flüssig. Weniger schön sind die Soundqualitäten. Ãber den Monolautsprecher hört sich Musik und Stimmen auffallend blechern an. Besser schlägt sich da der Akku. Einmal aufgeladen dürfen sich selbst Vieltelefonierer über eine Rufbereitschaft von bis zu sechs Tagen am Stück freuen. Die Akustik beim Telefonieren erreicht immerhin durchschnittliches Niveau, da der Gesprächsteilnehmer nicht sonderlich natürlich wiedergegeben wird.
Fazit
Zumindest das nackte Datenblatt lässt keine Wünsche offen, was angesichts eines Online-Preises von rund 200 Euro allen Ehren wert ist. Allerdings sorgt das kleine Display für HandhabungseinbuÃen und die Kamera ist bestenfalls ein Zeitvertreib. Dennoch: Dieses Preis/Leistungsverhältnis müssen erst einmal andere bieten.
tarifecheck.de / UR