Design/Verarbeitung:

Palm hat ihr aktuelles Top-Modell nochmals in einigen Punkte verbessert, wobei das Nutzer-Feedback dabei eine große Rolle gespielt hat. Sichtbare Unterschiede zum Vorgänger sind der fehlende Startknopf auf der Vorderseite und die matte Akkuabdeckung. Dadurch verbessern sich der Look auf der Vorderseite und die Haptik auf der Rückseite. Insbesondere gleitet der rund 140 Gramm wiegende Alleskönner dadurch nicht mehr so leicht aus der Hand. Geblieben ist die gute Verarbeitung mit dem satten Schiebemechanismus und verbessert wurde sogar die Qualität der Vollwerttastatur. Insgesamt ist die Verarbeitung mehr als gelungen.

Ausstattung

Wichtigste Änderung zum „einfachen“ Palm Pre ist, dass der interne Speicher auf 16 GB verdoppelt wurde. Das ist insbesondere für Musik- und Navigationsfans wichtig. Denn eine Speichererweiterung ist nach wie vor nicht an Bord. Aber auch das ROM und RAM hat sich durch den mit 600 MHz getakteten ARM Cortex Prozessor auf das zweifache zugelegt, was sich in einer besseren Performance niederschlägt. Ansonsten gibt es leider wieder nur HSDPA mit 3,6 MBit/s, was im Sommer 2010 für ein Top Smartphone zu wenig ist. Der Upload geht ebenfalls nur unterdurchschnittlich mit UMTS-Speed vor sich. In W-LAN Areas ist das alles aber kein Problem, denn dort öffnen sich auch reguläre Internetseiten rasend schnell. Office-Qualitäten kann man dem Pre Plus durchaus bescheinigen. PDF, Word, Excel und PowerPoint-Viewer sind an Bord und auch ein einfach zu handhabender E-Mail-Assistent, der nicht nur die Konfiguration von Exchange-, sondern auch POP3/IMAP4 -Konten unterstützt. Im Multimedia-Bereich ist der Pre Plus mit einer 3 Megapixel Kamera, die leider nur mittelmäßige Aufnahmen schießt, hingegen leicht unterbelichtet. Zum Glück beherrscht der Plus auch die Videoaufnahme, das Vorgänger Modell konnte das ja Anfangs nicht. GPS ist auch und Bord und lässt sich standardmäßig sofort mit Google Maps nutzen. Besonders gut: Die elegante Lösung mit dem Laden via induktiver Schale, namens Touchstone ist nun serienmäßig im Gesamtpaket enthalten.

Handhabung

Das WebOS ist nach kurzer Eingewöhnung sicher und flott zu bedienen. Einen großen Fortschritt haben die Amerikaner auch mit der Tastatur vollzogen. Der Widerstand beim Drücken ist jetzt „fühlbarer“ und somit sicherer. Zudem wurden die Umlaute ins Tastenlayout integriert und sind damit klar ersichtlich erreichbar, auch für absolute Novizen. Seiten lassen sich zudem wie gewohnt per Wisch verschieben und im Browser geht es per Multitouch weiter, sodass sich die Webseiten per Aufziehen vergrößern lassen.

Ausdauer/Sprachqualität

Das Plus punktet in der Kategorie Ausdauer. Da sind meist zwei Tage locker drinnen. Bei einer durchschnittlichen Nutzungsintensität sind sogar volle fünf Tage Einsatz möglich. Keine unangenehme Überraschung erlebt der Nutzer auch beim Telefonieren, denn sowohl die Sprachqualität als auch die Empfangseigenschaften sind ohne Fehl und Tadel. Insbesondere im Kapitel Sprachqualität ist der Pre Plus weit über dem Durchschnitt.

Fazit

Das Pre Plus ist ein in nahezu allen Bereichen zeitgemäßes Smartphone, das nicht nur Palm-Fans begeistern dürfte. Eine schwache Performance zeigt das Plus allerdings beim Hochfahren. Endlose Sekunden vergehen, bis der US-Boy endlich betriebsbereit ist - teilweise dauert das bis 90 Sekunden. Ansonsten verbreitet das Pre Plus sehr viel Laune im täglichen Umgang.