Design/Verarbeitung:
Reset und Neustart: Der maÃgebliche PDA-Erfinder setzt alles auf eine Karte und bringt ein Touchscreen-Phone mit einem komplett neuen Betriebssystem auf dem Markt.
Auch optisch hat sich einiges getan: Durch die geschwungene Rückseite fügt sich das auffallend kompakte Pre hervorragend in die natürliche Fingerstellung ein. Auf der Front befindet sich ein Trackball mittig unter dem Touchscreen, weitere Tasten gibt es nicht. Schiebt man das Display nach oben, kommt eine Volltastatur zum Vorschein, deren Knöpfe zwar klein, aber durch ihre starke Wölbung recht gut zu erspüren sind.
Ausstattung
Palm hat beim Pre nicht gegeizt: W-LAN ist ebenso an Bord wie A-GPS, EDGE, Quadband und HSDPA mit 3,6 Megabit pro Sekunde. Für die Anzeige des Standorts ist lediglich Google Maps vorinstalliert, eine echte Navigationssoftware gibt es (derzeit) noch nicht für webOS. Dank QWERTZ-Tastatur, einer Software zum Anzeigen von Office-Dokumenten und Instant Messaging eignet sich der Pre auch als mobiles Büro. Zumindest sofern man über einen Exchange-Account verfügt oder lediglich GoogleMail nutzt, denn das direkte Synchronisieren mit Outlook klappt nicht mit Bordmitteln. Negativ fiel auÃerdem auf, dass es weder Situationsprofile noch Anrufergruppen gibt.
Der interne Speicher beträgt acht Gigabyte, von denen im Auslieferungszustand noch 7,1 Gigabyte frei sind. Einen Slot für Speicherkarten sucht man leider vergebens. Die Qualität der 3-Megapixel-Fotos ohne Autofokus fällt erwartungsgemäà schwach aus, dafür klingt der MP3-Player hervorragend. Ein UKW-Radio ist aber nicht an Bord, und Video-Aufzeichnungen macht der Pre ebenfalls nicht.
Handhabung
Das Entscheidende am Pre ist das neue Betriebssystem webOS. Einerseits haben sich die Entwickler vom iPhone inspirieren lassen, wovon das flüssige Scrollen und das schnelle Anstupsen von Listen zeugen. Sogar der Zwei-Finger-Zoom etwa im Browser funktioniert wie beim Apfelhandy. Andererseits steckt auch viel Eigenleistung in der Oberfläche: So gefallen etwa die Miniaturansichten aller geöffneten Anwendungen hervorragend. Will man ein Programm endgültig schlieÃen, schiebt man das Fenster einfach nach oben aus dem Display. Ebenso funktioniert der Browser, der die maximal sechs Webseiten gleichermaÃen als Screenshot auf dem Desktop ablegt.
Doch leidet webOS noch an einigen Kinderkrankheiten. Diese betreffen primär den Umgang mit Texten: Sowohl zum Positionieren des Cursors als auch für âcopy & pasteâ müssen umständliche Tastenkombinationen gedrückt werden.
Ausdauer/Sprachqualität
Das Arbeiten mit dem Pre macht daher durchaus SpaÃ. Allerdings nur kurz: Nach einem intensiven Arbeitstag muss der Pre an die Steckdose, denn bei einer enorm kurzen Rufbereitschaft von 30 Stunden kommt er sonst nicht über den nächsten Tag.
Die Sprachqualität liegt dafür im oberen Mittelfeld: Die Ãbertragung erfolgt klar und deutlich, doch fehlt es an Höhen, weshalb vor allem männliche Stimmen ein wenig dumpf klingen. Hintergrundgeräusche stören kaum, die Verständlichkeit am anderen Ende der Leitung ist durchweg gut.
Fazit
Kompakte GröÃe, vergleichsweise günstiger Preis, viel Touchscreen-Kultur, gepaart mit einer Prise Innovation - das Pre hat tatsächlich das Zeug, sich zwischen dem iPhone und Android- und Windows-Mobile-Smartphones auf dem Markt zu positionieren. Dafür muss Palm ab schleunigst, unnötige Fehler, allen voran die mangelnde Outlook-Kompatibilität, eliminieren.
tarifecheck.de / UR