Design/Verarbeitung:
Mit dem G1 betritt das Internet-Schwergewicht das Handyparkett. Seine Waffe: Das komplett offene Betriebssystem Android.
Die schlichte Eleganz eines iPhones hat das wahlweise in Weià oder Schwarz erhältliche G1 sicherlich nicht. Wenn der Tastaturblock unterhalb des groÃen Touchscreens nicht nach vorne leicht abgeknickt wäre, würde es wie ein Otto-Normal-Smartphone aussehen. Erst wenn man das G1 im Querformat nimmt und das Display nach oben drückt, ist eine dezente Innovation erkennbar. Durch eine besondere Schiebemechanik fährt der Touchscreen mit einem Seitenschwung nach oben und gibt so eine QWERTZ-Tastatur frei. Auffällig ist ferner das stattliche Gewicht von 158 Gramm, denn erkennbar Metall-Applikationen hat das G1 nicht. Dafür eine beeindruckend satte Verarbeitungsqualität und durch das raue Hartplastik eine gute Haptik.
Ausstattung
Nanu? Ab Werk fehlen der amerikanisch/taiwanesische Kooperation eine Menge Standardfunktionen, wie beispielsweise ein Diktiergerät, eine Notiz-Funktion, Spiele sowie ein Videorekorder oder Datei-Manager. Wer darauf nicht verzichten möchte, kann aber den Online-Shop mit dem schlichten Namen âMarketâ ansteuern. Hier lassen sich unzählige, gröÃtenteils sogar kostenlose Applikationen in verschiedenen Genres bequem im Hintergrund herunterladen. Als NutznieÃer von Market sowie einigen anderen Grundfunktonen wie Datensynchronisation müssen Sie allerdings zwingend einen Google-Account einrichten. Wer kein âGoogle-Jüngerâ mit eigenem Account sein möchte, kann mit dem G1 nämlich recht wenig anfangen.
Ansonsten ist das Inventar absolut zeitgemäÃ. Bluetooth, HSDPA, W-LAN, GPS-Empfänger samt Google Earth und auch ein microSD-Speicherkarten-Slot sind allesamt vereint. Obendrauf gibt es sogar den Upload-Beschleuniger HSUPA mit bis zu 2 MB/s. Die integrierte Kamera beherrscht immerhin 3,2 Megapixel. Allerdings bietet sie wie die iPhone-Kamera weder einen Blitz, noch irgendwelche Konfigurationseinstellungen. Weiteres Manko: Der Foto-Versand per Bluetooth und der Stereo-Betrieb wird (noch) nicht unterstützt.
Handhabung
Durch das Zusammenspiel aus Touchscreen, QWERTZ-Tastatur sowie einem kleinen Trackball steht dem Nutzer in jeder Funktionslage ein ausgereiftes Bedienungsinterface zur Verfügung. Surfen im Querformat macht ebenfalls richtig viel Laune, da der Browser äuÃerst fix ist und die Seiten akkurat darstellt. Mit Hilfe des Trackballs lassen sich auÃerdem selbst kleinste Menüpunkte präzise anvisieren.
Das Betriebssystem Android überzeugt ebenfalls durch eine glasklare Struktur und ein maximal einfaches Personalisierungskonzept. Einfach ein Menüpunkt zwei Sekunden lang drücken und schon lässt sich das Icon beliebig auf den insgesamt drei Desktops platzieren.
Android reagiert auch auf Gesten und eigentlich auch auf Multitouch-Befehle. Da sich aber Apple das Patent auf Zwei-Finger-Eingaben gesichert hat, ist diese Funktion bis auf weiteres deaktiviert.
Ausdauer/Sprachqualität
Die Akkulaufzeit ist mit drei bis maximal vier Tagen ebenfalls nicht gerade unterdimensioniert. Insbesondere Vielsurfer sollten allerdings das Netzteil stets in Griffweite haben. Der Klang beim Telefonieren ist ebenfalls nahezu einwandfrei. Hintergrundgeräusche sind die seltene Ausnahme und bis auf eine leicht metallische Färbung klingen Stimmen recht real.
Fazit
Die zahlreichen Ankündigungen auf dem MWC zeigen, dass Google den Nerv der Zeit getroffen hat. Android ist ein intuitiv gelungenes Betriebssystem, das sicherlich in naher Zukunft dynamisch weiterentwickeln wird. Das G1 selbst ist ein vielseitiges Smartphone, das sich prima bedienen lässt. Der Zwang zum eigenen Google-Account ist allerdings eine sehr fragwürdige Politik.
tarifecheck.de / UR