Design/Verarbeitung:
Designer-Handys sind eher als teure, aber austattungsarme Diven verschrien. Dass es auch völlig anders geht, beweist das neueste Prada Phone.
Schwarzer Klavierlack, gerade einmal drei Tasten sowie ein geräumiger Touchscreen - die schlichte Eleganz ist geblieben, was durch stilvolle Bildschirmschoner-Bilder und dezenten Klingeltönen zusätzlich unterstrichen wird. Das Prada Phone II ist allerdings deutlich dicker geworden. Und das aus gutem Grund: Unter der Oberschale befindet sich eine aufschiebbare QWERTZ-Tastatur, die auf dem ersten Blick durch angenehm geräumige Tasten positiv überrascht. Dass das Prada Phone II nahezu 140 Gramm auf die Waage bringt, liegt aber auch den silberfarbigen Metall-Applikationen, durch die das Designerstück nicht nur schick aussieht, sondern auch einige Rempler locker wegstecken kann.
Ausstattung
Im direkten Vergleich wirkt das Inventar des ersten Prada Phones geradezu kümmerlich. Das neue Prada Phone ist nämlich kein reiner Schönling, sondern fast schon ein ausgewachsenes Smartphone mit vielen Qualitäten. Verweisen kann man in diesem Zusammen auf das KC910 Renoir, denn bei fast allen Ausstattungspunkten kann der Tester ein Haken machen. Einzige Ausnahmen: GPS-Navigation ist nicht möglich und die mittelprächtige Kamera beherrscht ânurâ 5-Megapixel-Auflösung. Die Videokamera ist mit einer Auflösung von satten 720 x 480 Pixel, DivX-Wiedergabe sowie einer witzigen Zeitlupenfunktion dafür bestens aufgestellt.
Ansonsten muss der eitle Besitzer ebenfalls auf keinen Komfort verzichten. Selbst die Business-Fraktion darf sich über zahlreiche Features wie Document Viewer, PDF Reader sowie MS Office Unterstützung freuen. Windows-Dateien können zwar nicht bearbeitet, aber immerhin in allen Facetten begutachtet werden.
Für den Bereich Entertainment ist ebenfalls eine Menge an Bord. MP3-Player, UKW-Radio sowie Handy-Games, die sich durch den Neigungssensor (G-Sensor) quasi im Handumdrehen spielen lassen.
Das breite Angebot an Datenschnittstellen rundet das Equipment harmonisch ab: EDGE/UMTS/HSDPA mit bis zu 7,2 MB/s, Stereo-Bluetooth sowie eine W-LAN-Schnittstelle.
Handhabung
Das Prada Phone lässt sich sowohl im Hoch- als auch im Querformat bedienen, da der Screen automatisch dreht, sobald man die Tastatur herauszieht. Diese bietet zwar ausreichend groÃe Knöpfe, hat aber zwei Mankos: Zum einen fehlen die deutschen Umlaute und das âÃâ, zum anderen lassen sich silberfarbigen Beschriftungen bei Tageslicht kaum ablesen, da die Hintergrundbeleuchtung weià ist.
Die Menüführung per Fingerkommandos wurde gegenüber früheren Modellen deutlich verbessert. Das Blättern in den Listen klappt schnell und recht flüssig. Besonderes Highlight: Selbst Multi-Touch-Steuerung á la iPhone funktioniert in den Modi Fotoalbum, Web-Browser und Document Viewer. So lassen sich beispielsweise Fotos mit gespreizten Fingern gröÃer aufziehen.
Die Menüstruktur ist obendrein noch sehr übersichtlich und logisch gelungen. Hin und wieder wünscht sich der Nutzer jedoch noch kürzerer Eingabenketten und stellenweise ein höheres Tempo. Dennoch: Unter dem Strich das bislang überzeugendste Touchscreen-Bedienungskonzept von LG.
Ausdauer/Sprachqualität
Einen Marathonläufer darf man angesichts der Eckdaten sicherlich nicht erwarten, mit einer Rufbereitschaft von vollen vier Tagen bei einer moderaten Nutzungsintensität ist das Prada Phone II aber auf alle Fälle Wochenend-tauglich. Die Sprachqualität unterliegt hingegen leichten qualitativen Schwankungen. Während bei Telefonaten ins Festnetz Stimmen recht natürlich rüberkommen, klingen sie im Mobilfunk hingegen häufig metallisch und leicht grell.
Fazit
Prada Phone meets Smartphone: Diese Ehe funktioniert beim Prada Phone II sehr gut. Zwar gibt es kleinere Mängel im Bereich Handhabung, dennoch ist es unübersehbar, dass LG sich im Bereich Touchscreen-Funktionalität stetig verbessert. Dass das Prada Phone II dabei auch noch schick aussieht nehmen Interessenten gerne in Kauf.
tarifecheck.de / UR