Design/Verarbeitung:
Nokia garnierte das bekannte Business-Paket diesmal mit einer Prise Farbe â und das zu einem attraktiven Preis.
Die Macher griffen dabei sogar rech tief in den Farbtopf. Die schrille âruby redâ oder âultramarin blaueâ AuÃenhaut passt eigentlich rein gar nicht zu einem Business-Phone. Die leicht wabbeligen Gummitasten des E63 machen haptisch keine gute Figur, so wie der Rest der AuÃenhülle aus âbilligemâ Kunststoff, der zudem noch sehr kratzempfindlich ist. Unter dem Strich ist die Verarbeitung zwar gar nicht mal so schlecht, aber im Vergleich zum groÃen Bruder mutet das E63 in dieser Disziplin doch wie ein deutlicher und merkbarer Rückschritt an.
Ausstattung
Der günstigere Preis macht sich auch im Ausstattungskapitel bemerkbar. So bringt das E63 nur das ânormaleâ UMTS ohne HSDPA mit. Auch auf den integrierten GPS-Empfänger muss der verwöhnte Businessman verzichten. Weniger bemerkbar machen sich da die reduzierte Kameraauflösung und die fehlende Frontkamera für die preislich ohnehin unattraktive Videotelefonie.
Auf allen anderen Spielfeldern läuft der farbenfrohe Tipper allerdings zur Höchstform auf. W-LAN für kostengünstige und schnelle Downloads, eine überragende Kontaktverwaltung mit über 40 Detailangaben. Dazu kommt nicht nur ein Office Viewer, sondern auch ein Tool zum Erstellen von einfachen Tabellen-, Präsentation- und Word-Dokumenten.
Das groÃe QVGA-Display hat das E63 vom Schwestermodell geerbt. Der TrueColor Screen gehört zu den besten auf dem Markt und ist insbesondere beim Abrufen von Informationen aus dem Internet Weltklasse. Und eines hat das günstige Smartphone der Edelvariante voraus. Durch langen Druck auf die Leertaste aktiviert sich der Blitz dauerhaft und lässt sich so als Taschenlampe verwenden. Gerade in der dunklen Jahreshälfte ein nicht zu unterschätzendes Goodie.
Handhabung
Dank groÃzügiger Vollwert-Tastatur geht das Tippen einer SMS oder E-Mail mühelos von der Hand. Erstaunlicherweise entpuppen sich Gummitasten im Dauerbetrieb als sehr angenehm. Besser sogar als der âstabilereâ Kunststoff des E71. Ansonsten ist alles wie gewohnt bestens geordnet. Die Menüführung des Serie60-Smartphones lässt sich wie gewünscht anpassen. Ob Listen- oder Gitterschema, ob Mitteilungsmenü oben oder unten, all das kann individuell aufgereiht werden. Nicht ganz so gelungen ist der Wegfall der seitlichen Lautstärkeregler und des Einschaltknopfs auf der Kopfseite. Dieser ist auf die rote Zurück- und Auflegetaste gewandert und manchmal dreht man dadurch aus Versehen dem Handy die Lebensgeister ab, bzw. wechselt in ein anderes Situationsprofil.
Ausdauer/Sprachqualität
Die Akkupower des E63 ist derart immens, dass Vieltipper nichts anders mehr wollen. Sieben Tage hält der Dauerläufer durch und setzt sich damit an die Spitze der Smartphones. Auch bei dauerhafter Nutzung aller gebotenen Funktionen streckt der Akku erst nach drei Tagen die Flügel - das ist ebenfalls eine Topleistung.
Allererste Sahne ist auch die Sprachqualität. Die Verständigung klappt hervorragend, und häufig kommt dadurch das Gefühl auf, man telefoniere mit einem Festnetz-Telefon.
Fazit
Die Idee, einem E-Klasse-Gerät ein bisschen das Biedermann-Image auszutreiben und recht preiswert anzubieten, ist an sich gut. Es ist jedoch sträflich, auf den Datenturbo HSDPA gänzlich zu verzichten. Einen etwas höheren Preis hätte sicherlich auch die jüngere Käuferschicht gerne dafür in Kauf genommen.
tarifecheck.de / UR