Design/Verarbeitung:
Vodafones direkte Antwort auf T-Mobiles iPhone ist ebenfalls ein exklusives Smartphone. Der Praxistest klärt, ob dieses US-Gerät dem Apple-Phone Paroli bieten kann.
Da sich das Smartphone ausschlieÃlich mit dem Fingern bedienen lässt, sind optische Parallelen zum Apple-Phone quasi unvermeidbar. So dominiert auch beim Storm ein imposantes Display die Frontseite, während sich die Anzahl der Tasten auf vier beschränkt. Mittlerweile typisch RIM ist der schwarze Klavierlack, der allerdings nur auf der Vorderseite zu finden ist. Satte 157 Gramm bringt der Kanadier auf die Waage. Hauptgrund für das stolze Gewicht ist hauptsächlich der Akkudeckel aus massivem Metall. Im Zusammenspiel mit der überaus präzisen Verarbeitungsqualität scheint der Storm für die Ewigkeit gebaut zu sein.
Ausstattung
Das Konzept des Smartphones verspricht ein Feuerwerk aus Multimedia- und Business-Funktionen. Das stimmt allerdings nur zum Teil. Logisch: Ãber Features wie Push-Email-Management, Audio/Video-Player, Stereo-Bluetooth, HTML-Browser oder alle wichtigen Organizer-Funktionen müssen wir nicht reden, Hinzukommt ein GPS-Empfänger, der mit finanzieller Hilfe von fairen 5 Euro pro Monat sogar ohne Limit aktive D-A-CH-Routenführung bietet. Eine microSD-Speicherkarte liegt zwar nicht im Karton, doch die internen rund 878 MB sollten zunächst einmal ausreichen. Die 3,2 Megapixel-Kamera ist hingegen nach heutigen Ansprüchen bestenfalls Mittelklasse. Ein Extralob gebührt dafür dem TFT-Touchscreen. Zwar kann es bestenfalls nur rund 65.000 Farben darstellen, doch dank der üppigen 360 x 480 Pixel Auflösung und dem tollen Video-Player sehen Clips auf dem Gerät sensationell lebendig aus.
Wie bereits angedeutet gibt es aber auch einen dicken Fehler in der Ausstattungsliste. Zwar unterstützt der Storm HSDPA mit bis zu 7,2 MB/s, wer sich jedoch in einen Hot Spot einlocken möchte, hat das nachsehen: Eine W-LAN-Schnittstelle hat das Smartphone nämlich nicht.
Handhabung
âSurePressâ lautet die Zauberformel, mit der RIM die Touchscreen-Bedienung vereinfachen möchte. Die Idee: Der komplette Touchscreen funktioniert wie eine Taste. Um einen Befehl auszuführen, muss man somit fest auf das Display drücken. Das ist gewöhnungsbedürftig und sollte daher vor dem Kauf unbedingt ausprobiert werden, denn bei Drücken erwischt man nicht selten einen umliegenden Menüpunkt, statt des gewünschten. Durch SurePress funktioniert dafür aber das Durchsuchen von langen Listen angenehm schnell und weitestgehend unfallfrei, da man nicht an einem Menüpunkt aus Versehen hängen bleibt. An die Touchscreen-Qualität des iPhones kommt der Storm aber dennoch nicht heran, schon alleine deswegen, weil Multitouch-Befehle mit zwei Fingern nicht möglich sind. Immerhin wurde die Zoom-Funktion des iPhones beim Internet-Surfen oder im Fotoalbum durch zweimaliges Tippen übernommen..
Ein weiterer Klassenunterschied zum iPhone besteht im Bereich intuitiver Menüaufbau. Erst nach einem kurzen Studium des Handbuches erschlieÃen sich dem Nutzer sämtliche Möglichkeiten des Geräts. Insbesondere BlackBerry-Novizen werden sich mit dem Storm daher anfangs recht schwer tun.
Ausdauer/Sprachqualität
Bei den Messwerten überrascht die recht kurze Rufbereitschaft nicht, denn durch Standleitung im E-Mail-Push-Modus geht der Akku fast schon zwangsläufig recht schnell in die Knie. Immerhin reicht die Puste für etwas mehr als drei volle Tage; andere BlackBerrys haben einen kürzeren Atem. Abgesehen von einer metallischen Einfärbung und gelegentliches Rauschen während der Telefonate, gibt es an der Sprachqualität nichts zu bemängeln.
Fazit
Die Operation âiPhone-Killerâ ist (mal wieder) nicht gelungen. Zwar bietet das Storm eine Menge gute Ideen und einige viel versprechende Ansätze, doch die intuitive, spielerische Leichtigkeit eines iPhones hat der BlackBerry definitiv nicht. Hinzukommt, dass die fehlende W-LAN-Schnittstelle ein Ausstattungsmanko gröÃerer Natur ist.
tarifecheck.de / UR