Design/Verarbeitung:
Der Underdog aus den Vereinigten Staat versorgt seine globale Fangemeinde mit einem UMTS-Smartphone, das auch optisch einiges hermacht.
Um in punkto Design mit dem groÃen Rivalen mithalten zu können, hat Palm im letzten Jahr den Schöpfer des iPods, Jon Rubinstein, verpflichtet. Die Treos haben zwar immer noch einen quadratischen Bildschirm, sehen aber mit ihren waagerecht angeordneten Tasten weniger verspielt aus als mit den gebogenen Tastenreihe der vergangenen Tage. Auch der im schwarzen Klavierlack-Design gehaltene Treo Pro folgt diesem neuen Erscheinungsbild. Dank seiner handlichen GröÃe, einem moderaten Gewicht und abgerundeten Kanten liegt der Treo Pro sehr angenehm in der Hand. Auch die Verarbeitung ist wie bei den früheren Modellen solide â der Treo kennt weder wackelige Tasten noch knarrt eine Kunststoffschale, wenn das Gerät in der Hand gehalten wird.
Ausstattung
Nach dem Einschalten folgt die Ernüchterung: Der Treo Pro hat zwar alles an Bord, was ein Manager für die tägliche Arbeit benötigt. Technische Schmankerl, die man in dieser Preisklasse erwarten würde, sind jedoch Fehlanzeige. So hat der quadratische Bildschirm zwar eine Auflösung von immerhin 320 x 320 Bildpunkten, ist aber vergleichsweise klein.
Der Komfort ist allerdings absolut zeitgemäÃ: UMTS, W-LAN und Bluetooth gehören ebenso zur Grundausstattung wie GPS und Google Maps. Die eingebaute 2-Megapixel-Kamera ist hingegen nur durchschnittlich, was aber bei Business-Smartphones aber eh nicht so dramatisch ist. Erfreulich an ihr ist die einfache Bedienung, etwas störend dagegen der leichte Blaustich der Schnappschüsse. Ein Software-Highlight ist das einfach zu bedienende âSprite Backupâ für die Datensicherung.
Handhabung
Während andere Konkurrenten wie etwa HTC oder Samsung in Anlehnung an das iPhone von Apple ein eigenes Startmenü kreiert haben, setzt Palm beim Treo Pro wieder auf die bewährte, originale Benutzeroberfläche von Windows Mobile. Die gewöhnungsbedürftige Benutzerführung des Vorgängers Treo 500v löste bei der Kundschaft offenbar genauso wenig Begeisterung aus, dass sie schon wieder in der Versenkung verschwunden ist. Die Knöpfe der Tastatur sind nicht mehr so stark gewölbt sind wie die des Vorgängers, aber dadurch erhöht sich das Risiko des Vertippens zum Glück nicht. Im Praxistest kam es jedenfalls zu keinem einzigen Tippfehler.
Ausdauer/Sprachqualität
Beim Telefonieren im D-Netz kann der Treo Pro voll überzeugen. Noch im hintersten Winkel des Kellers eines Betongebäudes hatte er den gleich guten Empfang wie im Erdgeschoss. Das macht ihm die Konkurrenz nicht so schnell nach. Dann der Frevel: Um die Leistung im E-Netz zu überprüfen, musste die SIM-Karte von Vodafone kurzzeitig einer E-Plus-Karte weichen. Was folgte, war ein auffälliger Absturz bei der Empfangsqualität. Bei der Sprachqualität unterscheiden sich D- und E-Netz hingegen kaum. Das Treo Pro überzeugt mit einer sehr guten Wiedergabe von Stimmen und einer absolut störungsfreien Ãbertragung. Weniger schön: Das Gerät musste während des Tests bereits nach zwei Tagen wieder zum Auftanken an die Steckdose.
Fazit
Vom Ausstattungsniveau tastet sich Palm allmählich an Smartphone-Elite heran. Und auch im Bereich Technik gibt es an diesem PDA-Phone nicht viel zu meckern. Kurzum: Unter dem Strich zwar kein Referenzgerät, aber definitiv das bis dato beste Palm-Smartphone.
tarifecheck.de / UR