Stefan hat geschrieben:
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Ich kann nur allgemein die Tendenz bei A1 beschreiben, die nachvollziehbar und konsequent ist:
Als erkannt worden ist, dass die niedrig-Preis-Tarife zur Neuakquirierung ein totaler Schuss nach hinten waren [Stw. Europa-Tarife], hat A1 als erster festgelegt, dass in der Zukunft für Leistung auch Geld zu zahlen ist --- zu sehen bei den LTE-Tarifen, wo ähnlich dem Festnetzbereich sogar eine Staffelung der Bandbreite eingeführt wurde.
So etwas hat es im Vergleich bei UMTS nicht gegeben, aus verschiedensten Gründen, egal.
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Die Talsohle der "billigen" Tarife ist schon lange überschritten und so gut wie alle neuen/aktuellen Tarife sind teurer und/oder schlechter als günstige Alttarife.
(Zu) spät haben die Mobilfunker erkannt, daß sie mit dem gegenseitigen Hinunterlizitieren auf Dauer keinen Erfolg haben und stattdessen nur betriebswirktschaftlich extrem schlechte Kunden "gewinnen", welche sehr häufig dann noch weniger Einnahmen bringen, als sie an internen Kosten verursachen, indem sie z.B. wie beim "Hallo Europa" von Orange so gut wie ausschließlich ihre Freiminuten für teure ausländische Mobilnetze nutzen.
Außerdem führte dies dazu, daß heutzutage sehr viele Kunden die Erwartungshaltung haben, daß sie mit 101% Verfügbarkeit rechnen und am liebsten für 24x7 Nutzung noch etwas zurückgezahlt haben möchten.
Stefan hat geschrieben:
Die "billigen" Tarife bei A1 gibt es nicht mehr, ebenso ist das gedrosselte unlimitiert-Internet weggefallen. Auf den ersten Blick alles Nachteile, die noch dazu in massiv höheren Grundgebühren ausarten, sofern man keine Kombi hat.
ABER - jetzt das große aber: Wenn mal eine gewisse Schwelle erreicht wurde (wie von dir erwähnt), dann wird draufgepackt. Und um EUR 60,- monatlich gibt ein komplettes Handy-Angebot inkl. Roaming und "gratis" Festnetz-Internet dazu [unter Berücksichtigung, dass Festnetz-Internet derzeit knapp EUR 20,- kostet und die Kombi um diesen Preis reduziert wird].
A1 war nie billig - von der Diskontmarke bob mal abgesehen.
Das wurde nun - nachdem man dies bereits im Festnetzbereich gemacht hat und nun dort insbesondere bei Auslandsgesprächen nicht nur in ausländische Festnetze, sondern nun auch in ausländische Mobilnetze am teuersten ist - auch im Mobilfunkbereich konsequent umgesetzt.
Für exzessive Nutzer , welche mehr als 2000 oder 3000 Minuten im Monat telefonieren, sind diese neuen Tarife durch die "unlimited" (= lt. Fußnoten max. 7000) Inlands-Freiminuten jedoch durchaus vorteilhaft.
Da bietet sonst nur Orange mit den zubuchbaren Erweiterungspaketen etwas Vergleichbares, während sonst saftige Überschreitungskosten von € ~0,30 pro Minute/SMS anfallen.
Allerdings kosten z.B. 0720er Nummern (=standortunabhängige Festnetznummern) teure € 0,25 und sind nicht in den Inklusivminuten enthalten - was wohl bei den berüchtigten "m-commerce" Nummern für z.B. Handyparking-SMS genauso der Fall sein wird.
Nachteilig ist auch, daß man für weitere (ungedrosselte) Nutzung für jedes GB ein Zusatzpaket um € 5,90 dazubuchen muß, falls das inkludierte Datenvolumen erschöpft ist.
Die Auslands- und Roamingeinheiten sind sicherlich ein Goodie, wobei hier wohl auch die Absicht bzw. Gefahr besteht, daß teure Überschreitungskosten anfallen.
€ 0,89 für Gespräche ins Ausland bei Überschreitung sind sicher kein Schnäppchen.
Genauso, wie auch noch Sinnlospauschale und wohl auch Wertsicherung vereinbart sind.
Es gibt dazu in den Tarifdetails nur die lapidare Information "
Eine Indexsicherung der wiederkehrenden Entgelte entnehmen Sie den maßgeblichen AGB/EB" , wobei die AGB/EB jedoch dort perfiderweise nicht verlinkt/auffindbar sind.
Stefan hat geschrieben:
Fazit: A1 richtet sich nun eher wieder an den Business-Bereich, wo nicht jeder Euro zweimal umgedreht
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Das war bei A1 eigentlich auch schon bisher so.
Einerseits, da diese erster Mobilfunkbetreiber am österr. Markt waren und daher auch die meisten Businesskunden hatten/haben und A1 deshalb quasi als "Premium"-Anbieter gilt.
Noch dazu sind Mobilfunkkosten im Business-Bereich einfach abzugsfähige Anfwendungen, welche u.a. den zu versteuernden Gewinn mindern, während der Privatkunde seine Kosten nicht von seinem steuerpflichtigen Einkommen abziehen kann und auch noch die USt zahlen muß.