Strom- u. Gas-Liberalisierung

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Sascha

Strom- u. Gas-Liberalisierung

Beitrag von Sascha » 04.03.2005, 17:58

Hat eigentlich irgendwer in diesem Forum schon Erfahrungen mit der Strom- bzw. Gas-Liberalisierung gemacht? D. h. ist schon wer auf einen alternativen Anbieter umgestiegen?

Im Telekombereich war die Liberalisierung ja ein relativer (was meine Ersparnisse betrifft voller) Erfolg, im Energiebereich hingegen überhaupt nicht.

Ich habe jetzt den Versuch gewagt, und mich bei einem "Alternativen" angemeldet. Die Ersparnis ist zwar nicht berauschend (laut e-control bei meinem Jahesverbrauch ca. EUR 40,--). Damit der Wettbewerb in Schwung kommt, muss man ja aber wohl wechseln.

Sascha

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 04.03.2005, 21:01

@Sascha,

ich selber habe keinen Wechsel gemacht und werde ihn auch nicht machen; zwei Gründe:
1. Von der derzeitigen Rechung gehen 2/3 auf die Leitungsgebühr, d.h. würde ein Alternativanbieter seinen Strom herschenken, hätte man 1/3 Ersparnis --> realistische Ersparnis vielleicht 10%
2. Durch diverse Betrügereien von Firmen, die auf Teufel komm raus Kunden auf 1 Jahr und mehr gebunden haben, aber dann zu wenig Personal und sogar Lieferschwierigkeiten im Strom hatten und schließlich wieder vom Markt verschwunden sind, bin ich was die Qualität betrifft verunsichert. Beim Strom möchte ich nicht auf eine Firma angewiesen sein, die mit Telediscount im Telekom-Bereich vergleichbar ist: unzuverlässige Leistung und kein Kundenservice. Nicht bei 10% Ersparnis, wenn schon eher bei 70%.

Das Problem liegt bei der Regulierung, ich verstehe nicht, wie die Leitungsgebühr so hoch gehalten werden konnte. Der Energie-Sektor ist eines der Negativbeispiele, wie eine Lieberalisierung zu einer effektiven Erhöhung der Kosten führt: Hätte der Staat "sauber" rationalisiert (wie es jetzt auch im öffentlichen Sektor probiert wird), könnten wir den Strom vielleicht annähernd zu Weltmarktpreisen erhalten. So wird der effektive Strompreis mit der Leitungsgebühr künstlich oben gehalten und die Kostenwahrheit ist wieder mal in österreichischer Manie dahin.


Grüße
Stefan

Gast

Beitrag von Gast » 04.03.2005, 21:42

Also ich bin froh, daß es am Strommarkt bei uns nicht so ausschaut wie in Amerika. Einer der letzten großen Stromausfälle da in Amerika wurde unter anderem dadurch verursacht, daß eine Stromleitung durch Überlastung so heiß wurde, daß sie sich so weit druchgebogen hatte bis sie einen Baum berührte, der nicht abgeschnitten wurde, weil am liberalisierten Markt keiner was in die Leitungen investierte.
Daß die Stromleitungen etwas teurer sind im verlegen als Telefonleitungen sollte irgendwie einleuchtend sein. Und wie sollen neue Stromleitungen gebaut werden, wenn nicht mit den Leitungsgebühren? Gerade durch den liberalisierten Markt, entsteht der Bedarf nach mehr Übertragungskapazität. Ganz klar, die Betreiber kaufen den Strom dort, wo er am billigsten ist, und sei es am Ende der Welt -> mehr Leitungen werden gebraucht. Und die vorhandenen Leitungen müssen gepflegt werden, und sei es nur wenn die Bäumer darunter gestutzt werden müssen.
Vielleicht sind die Leitungsgebühren doch gerechtfertigt?
Den vergleich mit Telediscout find ich super!!

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 04.03.2005, 23:10

Anonymous hat geschrieben:Vielleicht sind die Leitungsgebühren doch gerechtfertigt?
In Linz, Oberösterreich, ist das Stromnetz dreifach abgesichert:
Erstens werden alle Leitungen, die redundant verlegt sind, mittels Computersystem vollautomatisch geschaltet.
Zweitens läuft ein Backup-System, das absolut vollwertig ist und auch in derselben Intensität gewartet werden muss, parallell, für den Fall eines Ausfalls des Hauptsystems.
Drittens gibt es noch die "guten alten" Hebeln, die manuell betätigt werden können, um den Strom über andere Wege umleiten zu können.

Die ganze Infrastruktur würde eine vergleichbare Katastrophe wie in Amerika gar nicht zulassen, da der Strom über mehrere Wege zum Verbraucher kommen kann. Darüberhinaus sorgt das Computer-System, dass insgesamt eine minimale Belastung pro Leitung gewährleistet ist.
Nötig ist die aufwendige Infrastruktur deshalb, weil unter Anderem Unternehmen wie die Vöst sehr sensible Maschinen haben: Ein Stromausfall würde ein Auskühlen der Hochöfen verursachen, die bis zu einer Neukalibrierung und einem neuerlichen Hochfahren zirka zwei Wochen benötigen. Der Produktionsausfall und damit finanzielle Schaden würde in die Millionen Euro gehen und sogar den Produktionsstandort gefährden.

Die Leitungsgebühren sind gerechtfertigt, ja, aber die Höhe der Gebühren schätze ich für hinterfragbar ein. Und durch die "mißglückte" Liberalisierung wurde diese Leitungsgebühr einzementiert. Und nun haben wir einen nicht mehr staatlichen Energieversorger, der eine absolute - durch die Regulierungsbehörde genehmigte - Monopolstellung hat. Und das finde ich äußerst schlecht. Denn eines sollte klar sein: trotz Rationalisierung und Kosteneinsparungen werden diese Leitungsgebühren nie mehr gesenkt werden, vielleicht durch Fehlwirtschaften sogar eher gesteigert, da sonst das gesamte Stromnetz gefährdet wäre.


Grüße
Stefan

Gast

Beitrag von Gast » 04.03.2005, 23:39

In Österreich kann man wenigstens den Gasanbieter frei wählen! In Deutschland immer noch nicht. Das Resultat ist, dass dort die großen Anbieter ständig die Preise erhöhen, weil die Kunden ja nicht weg können. Die werden sich aber wundern, wenn es dann geht, wie schnell manche Kunden kündigen werden!

guest

Beitrag von guest » 05.03.2005, 10:29

@stefan

sorry, aber dein 1. beitrag ist, gelinde gesagt, schwachsinn.

ad "man würde nicht genug sparen": wir (2 personen-haushalt) sind von denwiener stadtwerken zur kelag gewechselt und sparen dadurch fast 100 eur im jahr (strom-gas-kombitarif). unsere jahresrechnung beträgt statt 970 nur noch 870 eur. du hast recht, das sind tatsächlich fast 10%, etwas mehr sogar. bei einer durchschnittlichen haushaltsrechnung von 2500 eur (siehe orf nachrichten heute), wären das 250 eur. also, ob sich diese 250 eur nicht lohnen würde? für mich jedenfalls ist das viel geld! vielleicht bist du ja so reich und hast es nicht nötig, aber dann auf der anderen seite wegen 0,1 cent/minute beim telefonieren sparst du schon... irgendwie widersprüchlich.

ad "die alternativen wären nicht vertrauenswürdig": wieso sollen alternative wie die kelag, etc. nicht vertrauenswürdig sein? außerdem, sollte der alternative tatsächlich pleite gehen (habe ich in brd schon zweimal erlebt), dann springt dein lokales e-werk ein und MUSS dich von gesetzes wegen zum normalen tarif beliefern. also, überhaupt kein risiko!

ad "wechseln lohnt sich nicht": wenn natürlich niemand wechselt, dann wird sich auch nichts verändern. wenn die großen stadtwerke sehen, daß trotz ihrer hohen preise kein stefan wechselt, dann werden sie auch in zukunft ihre preise nicht senken. kling irgendwie logisch, oder?

tip: strom- und gaspreisrechner der e-control und ak:
http://tarifkalk.e-control.at/econtrol/ ... ariffs.jsp

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 05.03.2005, 12:54

guest hat geschrieben:tip: strom- und gaspreisrechner der e-control und ak:
http://tarifkalk.e-control.at/econtrol/ ... ariffs.jsp
Danke für den interessanten Tipp, hab ihn schon ausprobiert! :wink:
sorry, aber dein 1. beitrag ist, gelinde gesagt, schwachsinn.
Siehst du, das schöne in einem Forum ist, das jeder seine eigene Meinung kundtun darf. Ich habe nicht behauptet, dass alle Alternativen Zitat:" ... nicht vertrauenswürdig ...", sind, sondern das ich Zitat:" ... verunsichert bin ...". Da ist ein haushoher Unterschied. Bitte mich - wenn schon - korrekt zu zitieren.
bei einer durchschnittlichen haushaltsrechnung von 2500 eur (siehe orf nachrichten heute),
Ich mein, nur weils der ORF schreibt, hat es nicht bei jedem so zu sein:
Ich weiß nicht was ich falsch mache, aber wir haben als drei Personen Haushalt mit Kleinkind (=alle zwei Tage Waschmaschine) eine Stromrechnung von gut € 300,-. Dann kommen noch einmal gut € 300,- Fernwärme dazu und Warmwasser von € 100,-; also großzügig gerundet € 750,- im Jahr. Anm.: Gas gibts hier keines.
vielleicht bist du ja so reich und hast es nicht nötig
Vielleicht beantwortet das ja deine Frage von wegen Sparen, denn eines habe ich von meiner Großmutter gelernt: Sonderangebote kosten auch Geld. Am meisten sparen tut man, wenn man gar kein Geld ausgibt.

Ach übrigens: Mein Ergebnis beim "Tarifkalk" war eine mögliche Ersparnis pro Jahr von exakt 51 Cent (!). Also ich sehe mich in meiner Ansicht und "Sparweise" wieder nur einmal mehr bestätigt.

Hier sieht man wieder einmal, am Land siehts mit dem Wettbewerb nicht so rosig aus, wie in Wien oder anderen größeren Städten. Da liegts an den Alternativen, sich mehr anzustrengen.

Grüße
Stefan

P.S. für die wirklich wichtigen Dinge im Leben hat meine Großmutter auch noch was auf Lager gehabt: Wer billig kauft, kauft teuer. In diesem Sinne

Matula
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Beitrag von Matula » 05.03.2005, 21:45

Hier bin ich ausnahmsweise mal nicht 100% Deiner Meinung, Stefan.

Beim Strom gibt es für mich zwei Kriterien: Neben dem Preis ist mir auch wichtig, woher der Strom kommt.

Deshalb würde ich zum Beispiel nie zur Kelag wechseln, auch wenn sie billiger sein möge. Denn die Kelag importiert Atomstrom und ist zum Teil (als Firma) in den Händen von ausländischen Atomstromfirmen. Das kommt für mich nicht in Frage. Hier hat Jörg Haider, der sich in Kärnten zugegeben für vieles eingesetzt hat, leider versagt.

Ich finde nämlich, daß wir (=Österreicher) nicht auf der einen Seite gegen Temelín protestieren können, ein Volksbegehren durchführen (was die Regierung aber eh - wie immer - unbetrachtet in die Schublade gelegt hat) usw. und auf der anderen Seite beziehen wir Strom von Temelín und anderen ausländischen AKWs!

Das Gemeine ist nur, daß fast niemand weiß, daß er Atomstrom mitfinanziert und unterstützt! Denn wer hätte gedacht, daß von den konventionellen Anbietern die burgenländische BEWAG die einzige ist, die keinen Atomstrom importiert? Wienstrom allerdings nur bei Firmenkunden. EVN (NÖ), ESTAG (Stmk.) und KELAG sind sogar tw. in der Hand ausländischer Atomstromfirmen. EVN ist österreichischer Spitzenreiter beim Atomstromanteil (über 20%).

Das Problem ist, die wenigen Alternativen, die KEINEN Atomstrom importieren (oekostrom, AAE-Energy, MyElectric) sind entweder teurer oder nur wenig billiger (MyElectric). "UnsereWasserkraft" hat zwar auch keinen Atomstrom, gehört aber der ESTAG (siehe oben).

Ich würde aber trotzdem wechseln, wenn auch die Ersparnis gering ist. Eben weil man dann wenn möglich keinen Atomstrom unterstützen muß und weil man den "Platzhirschen" zeigt: Hoppla, die Leute sind doch umstiegswillig.

Es sollte natürlich viel mehr geschehen (siehe 1. Posting von Stefan). Nur 1/3 des Gesamtpreises ist der Energiepreis - das gehört geändert. Aber was das Thema Liberalisierung betrifft, gibt es Stefans 1. Posting nichts hinzuzufügen.

Hab auf der MyElectric-Homepage gelesen, daß der Netzanbieter weiterhin für die Stromversorgung verantwortlich ist, also daß kein Ausfall stattfindet.

Wie gesagt, ich würde wechseln, zu einem Nicht-Atomstrom-Anbieter, außer "Unsere Wasserkraft". Um ein Zeichen zu setzen, um Atomstrom nicht zu unterstützen. Nicht wegen den 51 Cent. Vielleicht sind es bei anderen aber wirklich mehr Euro Ersparnis.

Die Stromzusammensetzung muß übrigens jeder Anbieter auf der Jahresabrechnung bekanntgeben. Man findet sie auch auf den Homepages und beim erwähnten Tarifkalkulator der e-control.

volga10
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meine Meinung

Beitrag von volga10 » 05.03.2005, 22:46

ich finde, durch sparmaßnahmen kann man sehr viel strom und heizkosten sparen. kann man eine Abnehmergemeindschaft bilden?
Alex

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 06.03.2005, 02:13

@Matula,

aber ich bin eigentlich deiner Meinung :wink:
Ich würde aber trotzdem wechseln, wenn auch die Ersparnis gering ist.
Nur wenn die Stromrechnung 10 % höher wird, wirds bitter. Und das würde es in meinem Fall.
Und da es ja nicht das berühmte "Mascherl am Strom" gibt, wer garantiert mir, dass ich keinen Atmostrom beziehe, weil ich ja nur - teurere - erneuerbare Energie zahle.. :?
Da versuche ich lieber, selber aktiv zu werden und einfach - wie es volga10 bereits angerissen hat - bewusst zu leben und nicht zu verschwenden; dem Platzhirschen zeigen, ich komme mit der Stromproduktion aus Österreich aus. Ich bin der Meinung, dass man damit viel mehr bewirken könnte, als nur den Anbieter zu wechseln und dann weiterhin den Geschirrspüler halbleer einschalten, weils sonst zum Stinken anfängt, oder gar weil sonst das Geschirr ausgeht. -- allgemein gesprochen, nicht auf dich persönlich bezogen, Matula :wink:


Muss eine wiener Tangete die ganze Nacht beleutet sein, wenn wochentags um 3 Uhr morgens vielleicht 100 Autos in der Stunde fahren - der Verkehrssicherheit wegen !? Und apropos Verkehrssicherheit: Sind Leuchtreklamen entlang der Tangente wirklich so nötig, wie es uns Amerika in schönster Verschwendung vormacht?
Aber jetzt wirds natürlich zu einer Grundsatzdiskussion.

Optimal ist natürlich, wenig zu verbrauchen und dafür ausschließlich erneuerbare Energie einzusetzen - aus einem der unzähligen österreichischen Wasserkraftwerke. Dann würden wir uns den ganzen unnötigen Stromimport zur Gänze sparen.

@volga10,

bestconnect.at bietet einen solchen Energiepool an.

volga10
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an Matula und Stefan.

Beitrag von volga10 » 06.03.2005, 13:57

Hi
Ich finde eure beiträge echt toll. könnt ihr bitte über euch erzählen.
Alex :P :P :P :P

Sascha
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Beitrag von Sascha » 06.03.2005, 15:01

@ Stefan

Es ist schon richtig, dass der Strom, der aus der Steckdose kommt, "kein Mascherl hat". Der Strom, der ins Netz eingespeist wird - und um den geht es eigentlich - hingegen schon.

Ich habe mich trotz halbherziger Liberalisierung und mickriger Ersparnisse aus zwei Gründen zum Umstieg entschieden:

Erstens kann man, wie auch schon Matula erwähnt hat, mitentscheiden welcher Strom ins Netz kommt. Zweitens werden die Regionalmonopolisten nie Druck verspüren, wenn niemand umsteigt.

Wenn die Telekom-Liberalisierung vom Staat auch nur so halbherzig durchgeführt worden wäre, und auch nur so wenige Menschen zum Umstieg bereit gewesen wären, dann würden wir noch heute das Vielfache der heutigen Tarife zahlen. Wenn ich mir das überlege, dann erspare ich mir im Telekom-Bereich wahrscheinlich pro Tag genau soviel wie beim Strom pro Jahr.

Sascha

Gast

Beitrag von Gast » 06.03.2005, 18:24

Auf der Stromrechnung wird wenigstens genau aufgeschlüsselt, aus welchen Quellen der gelieferte Strom kommt und zu wie viel Prozent. Jedenfalls ist es so auf der Bewag-Rechnung.
In Deutschland erfährt man leider nicht genau, was für einen Strom ein Anbieter einspeist.

Matula
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Beitrag von Matula » 06.03.2005, 22:49

Bei der Alpen-Adria-Energy (http://www.aae-energy.com) kann man auch eine Abnehmergemeinschaft bilden. Meldet man sich gleichzeitig mit 5 anderen Personen (Haushalten) an, erhält man dann einen günstigeren Strompreis (falls jemand mit mir so etwas machen möchte, bitte melden). Leider steht auf der Homepage nicht, wieviel der günstigere Preis dann beträgt. Außerdem ist es schwer, überhaupt Strompreise zu vergleichen, weil die Alternativen immer nur den reinen Energiepreis angeben und man die restlichen Kosten (Netz, Abgaben, Steuern) selbst dazurechnen müßte. Man kann zwar den Tarifkalkulator der e-control verwenden, aber wenn man es selbst nachrechnen möchte, ist man ziemlich aufgeschmissen...

Wieso würde Deine Stromrechnung um 10% höher, Stefan?

Das mit dem "Mascherl" ist so eine Sache. Mir hat es ein Stromanbieter-Mitarbeiter einmal so erklärt: Man muß sich vorstellen, daß es einen großen See gibt. Das Wasser steht in diesem Fall für den "abzapfbaren" Strom. Viele verschiedene Anbieter pumpen Wasser in den See. Der Endverbraucher bekommt dann Wasser aus dem See, also bekommt er - natürlich - nicht genau den Ökostrom, den der Ökostrom-Anbieter an irgendeinem Ufer des Sees hineingepumpt hat. Aber das Entscheidende ist, daß wenn der Endkunde wechselt, der Nicht-Ökostrom-Anbieter um den Vebrauch dieses Kunden weniger "schlechten" Strom hineinpumpt und der Ökostrom-Anbieter um diese Menge mehr "guten" Strom. Das macht mich zwar nicht ganz glücklich, aber leuchtet mir ein. Man muß es mit Geld vergleichen. Da kann man auch nicht sagen "dieser Schein" ist gut und dieser ist schlecht. Es kommt einfach drauf an, daß man den Ökostrom-Anbieter unterstützt und halt zumindest indirekt Ökostrom bezieht.

Du hast natürlich recht, Stefan, daß Stromsparen viel wichtiger wäre. Ich persönlich mache beides. Mein Fernseher läuft nicht auf Standby und ich lasse auch nicht in der Küche das Licht brennen, wenn ich gerade lange Postings in einem Tarifecheck.at Forum schreibe ;) Natürlich wäre BEIDES am Besten, wie Du schon richtig gesagt hast (wechseln und sparsam umgehen). Leider ist das meistens eine Grundeinstellung der Leute ("kostet ja eh nur ein paar Groschen"). Daß es die Menge ausmacht und daß da schon was zusammenkommt, bedenken nur wenige. Wie oft habe ich schon die Antwort bekommen, als ich jemand einen alternativen Telefonanbieter empfehlen wollte "Ach, die paar Cent, das zahlt sich ja nicht aus." Oder wenn es darum geht, etwas wo billiger zu kaufen, oder zu schauen, wo bekomme ich mein Konto günstiger als bei der BA-CA, oder warum sollte ich mir die Mühe machen, eine falsche Supermarktrechnung zu reklamieren oder Preise zu vergleichen. Gibt viele Beispiele. Auf der anderen Seite werden im Supermarkt Billigstprodukte, die aus Billigländern (z.B. den "boomenden" Ostländern - Stichwort "Made in EU") kommen, gekauft und österreichische Firmen gehen zugrunde.

Was aber - entschuldige Stefan, daß ich Dir schon wieder zustimme *g* - das Schlimmste ist, ist die Stromverschwendung durch die Industrie. Nicht nur die Südosttangente, manche Supermärkte haben über Nacht jede einzelne Glühbirne bzw. Leuchtsstoffröhre im Geschäft brennen, so daß man glaubt es ist eine Festbeleuchtung, die Telekom baut ja jetzt die Telefonzellen auf häßliche Apparate und permanent leuchtender Werbeseitenwand um, die Multimedia-Zellen verwendet niemand, aber Hauptsache rund um die Uhr läuft Werbung am Screen, tja, Strom wird an allen Ecken und Enden verschwendet, nur um durch die Werbung mehr Geld wieder hereinzubekommen. Aber was können wir dagegen tun? Ich versuche es aber trotzdem und weise die Supermärkte darauf hin, daß einzelne Filialen Strom verschwenden und werde das auch der TA mitteilen, in der Hoffnung, daß das mehrere machen und die TA-Mitarbeiter dabei nicht nur fadisiert Solitär spielen, sondern es "wirklich" weiterleiten. Was die Straßenbeleuchtung betrifft, werden wir leider nichts ändern können. Denn die Autofahrer würden ja trotz verpflichtender Verwendung der eigenen Scheinwerfer nicht genug sehen, wenn die Straßenbeleuchtung nicht zusätzliches Licht herunterwerfen würde. Daß die Wiener Autofahrer aber durch die neuen "Rolling Boards" (riesige Werbetafeln neben stark befahrenen Straßen, die durch ihre permanent wechselnden Werbebotschaften die Aufmerksamkeit des menschlichen Auges auf sich ziehen) vom Verkehr abgelenkt werden, ist den Verantwortlichen egal. Da darf die Verkehrssicherheit ruhig sinken, Hauptsache Geld kommt herein.

Zurück zum Thema: Es macht leider wenig Sinn, den "Monopolisten" zu zeigen, daß man mit seinem Strom auskommt, denn der Preis ändert sich dadurch nicht. Ich stimme Sascha zu, daß man den Monopolisten zeigen muß, daß man wechselwillig ist, da sich sonst nichts ändert. Wie gesagt: Man sollte wechseln UND sparsam umgehen, aber jetzt wiederhole ich mich.

Übrigens: Global 2000 behauptet, daß Österreich mit seiner eigenen Stromproduktion auskommen würde, daß aber Teile unseres sauberen Stromes teuer ans Ausland verkauft werden würden und dafür billiger Atomstrom importiert wird (wer streift den Gewinn ein?).

Sascha
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Beitrag von Sascha » 06.03.2005, 23:09

Habe mich vor kurzem bei der Alpen Adria Energgie AG informiert bez. Pool informiert. Hier ein Ausschnitt aus ihrem E.Mail:

"Pool Angebot:

Einen Pool gibt es ab 5 Anlagen die in ganz Österreich verteilt sein können. Wichtig ist nur, dass am Vertrag unter dem Punkt „Sonstiges“ ein einheitlicher Poolname Ihrer Wahl eingetragen sein muss, damit wir wissen wer dazugehört. Sobald dann der fünfte Vertrag bei uns eintrifft wird Ihr Tarif und der von allen anderen Poolteilnehmern auf den Poolpreis umgestellt. Der Poolpreis liegt 0,24 Cent brutto unter den Normaltarif von Naturstrom."

Sascha

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