Zum passenden Tarif (mit Grundgebühr) bekomme ich die Kündigungsfrist im Paket mit dazu.
Rosinenpicken wäre schön, doch spielt es das nicht.
Wenn der Tarif für dich optimal ist, mußt du ihn eben so nehmen oder ein gleichwertiges Angebot ohne den von dir als Nachteil empfundenen Punkt finden.
Kündigungsfrist ist bei den meisten Tarifen kein Auswahl-Kriterium mehr. Alle werden gleich benachteiligt.
Da gebe ich dir Recht.
Viele, für den Kunden wenig/nicht vorteilhafte Punkte setzen sich schnell am ganzen Markt durch.
Das trifft aber nicht nur auf den Telekom-Markt zu.
Die Regel dürfte doch sein, dass der Kunde kündigt. Welche Bedeutung hat die 3-Monatsfrist für den Betreiber? Wenn ich eine Rechnung nicht bezahle, so wird doch schon viel früher abgedreht.
Wenn du deine (korrekten) Rechnungen nicht bezahlst, dann ist dies natürlich eine Vertragsverletung deinerseits und wird entsprechend sanktioniert.
Ein derartiges Recht hast aber auch du, wenn dein Vertragspartner längere Zeit die zugesagten Leistungen nicht erbringen kann.
Dabei muß diese Nichterbringung klarerweise objektiv beweisbar sein und darf natürlich nicht bloß an deinem (fehlerhaften) Endgerät bzw. Konfiguration liegen.
Klarerweise wird dir auch kein Indoor-Empfang garantiert, da hierauf der Betreiber nur bedingt Einfluß hat.
Als "normal" gekündigter Kunde hast du somit bei einer ordentlichen Kündigung deines Betreibers 3 Monate Zeit, dir eine passende Alternative zu suchen und kannst dabei auch noch ohne Zeitdruck deine Nummer portieren, wenn du diese behalten willst.
Dass sich die Betreiber so ein Körberlgeld verdienen wollen ist eh nachvollziehbar.
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Die Preisschlacht in Österreich macht die Betreiber kreativ bei der Suche neuer Geldquellen.
Da gebe ich dir wiederum Recht.
Daran sind aber vor allem die Kunden selber schuld, die nur auf "billige" Grundgebühren und "(Fast-)Gratis-Handys" schauen.
Da ist dann wohl klar, daß das Geld an anderer Stelle hereingeholt werden muß und das geht eben umso leichter, je weniger - PISA läßt grüßen - Kunden rechnen und ihren Bedarf bzw. sinnvollen Tarif richtig einschätzen können.
Dazu kommt noch "Geiz ist geil", wo man - meist sogar wörtlich genommen - um jeden Preis ein paar Euro Grundgebühr "sparen" will, die dann im Endeffekt sehr häufig teuer kommen, da Überschreitungen (vor allem bei Daten) häufig sehr teuer sind.
Allerdings liegen wir in Österreich bei den Mobilfunkkosten im EU-Vergleich am unteren Ende und selbst das ist den Kunden nicht genug.
Allerdings muß man auch sehen, daß sehr viele Tarife Mogelpackungen sind - vor allem dann, wenn Kunden nur die große Überschriften mit "... kostenlos ...", nicht jedoch die Details, was und wieviel kostenlos ist und was Mehrmengen kosten, lesen und ihr eigenes Nutzungsverhalten nicht berücksichtigen.
Zu Mogelpackungen gehören aber auch immer zwei: der Anbieter und ein (zu) naiver Kunde.
Wer die vollständigen Tarifdetails liest und auch noch seinen eigenen Bedarf bzw. die beabsichtigten Nutzungsmöglichkeiten (und etwaige Alternativen) bedenkt, der findet passende faire Tarife ohne Fußangeln.
Und nur, weil etwas technisch möglich ist, heißt das nicht, daß dies auch finanziell sinnvoll sein muß.
Früher, vor der Roaming-Regulierung, war klar, daß Roaming zwar der bequemste, aber auch teuerste Weg ist, im Ausland mobil zu telefonieren.
Da hat man es eben nicht oder nur im absoluten Notfall genutzt und sich andere, preiswerte Alternativen überlegt.
Heute ist jedoch der Zeitgeist "Ich will alles und sofort. Die Kosten werden schon nicht so teuer sein, schließlich können es sich der Freund/Nachbar/Kollege doch (scheinbar) auch leisten und wenn nicht, dann machen wir eben einen Rechnungseinspruch und gehen mit dem "bösen Betreiber" zum Konsumentenschutz und in die Medien, um diesem die Schuld für die eigene Dummheit zuzuschieben.
Konkret habe ich bei einem anderen Netzbetreiber ein gutes Angebot gesehen und die Nummer portieren lassen. Diesen Zeitpunkt kann ich nicht 3 Monate vorhersehen.
Den alten Vertrag zahle ich jetzt 3 Monate weiter, obwohl er nicht mehr benötigt wird.
Das ist halt wie überall im Leben:
Flexibilität gibt es nur bedingt bzw. ist eben mit Nachteilen verbunden.
Offenbar war dein bisheriger Tarif mit Kündigungsfrist (wobei es dir de facto aber um die dabei anfallende Grundgebühr geht) für dich besser und billiger, als andere, vergleichbare Tarife ohne.
Und Versicherungen, Mietverträge etc. kannst du genauso nur unter Einhaltung bestimmter Fristen bzw. zu bestimmten Terminen kündigen.
Warum sollte eine Kündigungsfrist nun gerade im Mobilfunkbereich DAS große Problem sein?