one und telering verkauf

Alles rund um die Mobilfunkanbieter

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Alex

one und telering verkauf

Beitrag von Alex » 30.01.2005, 19:04

was dennkt,ihr ist das gut für Österreich?

Gast

Beitrag von Gast » 30.01.2005, 20:48

wirtschaftlich ja
für uns als Endverbraucher nein

Matula
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Beitrag von Matula » 30.01.2005, 20:56

Auf gar keinen Fall. Eine Firma nach der anderen geht ins Ausland. Die, die noch bleiben, verlagern ihre Produktion in billige Ostländer (Osterweiterung sei dank). Telefonanbieter werden immer weniger, die Kunden haben weniger Auswahl und durch die sinkende Konkurrenz auch Nachteile.

Das mit one ist übrigens noch ein Gerücht und ich hoffe SEHR, daß es das auch bleibt... tele.ring war übrigens nie österreichisch, zuerst deutsch und seit langem schon (seitdem es nicht mehr 1012privat, sondern tele.ring hieß) amerikanisch.

Alexander

one

Beitrag von Alexander » 30.01.2005, 20:58

Ja, aber 6 Anbieter in Österreich, für 8 mil. In D gibt es nur 3 oder 4
Matula hat geschrieben:Auf gar keinen Fall. Eine Firma nach der anderen geht ins Ausland. Die, die noch bleiben, verlagern ihre Produktion in billige Ostländer (Osterweiterung sei dank). Telefonanbieter werden immer weniger, die Kunden haben weniger Auswahl und durch die sinkende Konkurrenz auch Nachteile.

Das mit one ist übrigens noch ein Gerücht und ich hoffe SEHR, daß es das auch bleibt... tele.ring war übrigens nie österreichisch, zuerst deutsch und seit langem schon (seitdem es nicht mehr 1012privat, sondern tele.ring hieß) amerikanisch.

Matula
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Beitrag von Matula » 31.01.2005, 07:33

Tele2 könnt sich vertschüssen. Die braucht eh niemand hier.

Gast

Beitrag von Gast » 31.01.2005, 09:53

tele.ring steht gar nicht zum Verkauf - ist eine reine Zeitungsente. Ganz im Gegenteil, der tele.ring Eigentümer (Alltel) möchte via tele.ring in Osteuropa expandieren.

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Stefan
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Rausverkauf

Beitrag von Stefan » 31.01.2005, 14:44

Die ganze Thematik ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert.

Es gibt sehr viele Pros und Contras bezüglich eines geschützten Marktes. Am deutlichsten sieht man es momentan an der Schweiz: Sie exportieren enorm und verbieten quasi komplett den Import. Das läßt sich halt auf Dauer kein Wirtschaftspartner gefallen (eingeschlossen Österreich). Deshalb müssen sie nun Stück für Stück die Grenzen öffnen, auch für die "marktzerstörenden" Dsicounter wie Aldi oder Lidl - wie es die Schweizer offiziell sagen. Und im Lokomotiven-Bau hat die SBB inzwischen Aufträge in die Oststaaten vergeben, trotz großem "Nationalität-Bewußtsein".

Wenn ich mir nun Telediscount ansehe; kein österr. Unternehmen hat den Mut, so in den Markt vorzudringen. Viel zu groß ist die Angst vor Reputationsverlust, viel zu klein das Selbstbewusstsein sich unkonventionellen Methoden zu stellen; da wartet man lieber, bis man charly geht und verkaufen muss (Anm.: auch die TA ist verkauft worden und hat sich mal gesundschrumpfen müssen.)

Solange wir (der Konsument) bei Billiggeschäften einkaufen gehen, dürften wir eigentlich nichts dagegen haben, wenn ein Meindl oder Adeg - oder wie sie alle hießen - eingehen.

Das wir uns möglicherweise damit über kurz oder lang unsere eigenen Arbeitsplätze wegsparen, ist eine andere Geschichte..

Aber ich bin kein Mensch, der negativ denken will: hoffen wir - auch wenn die Osterweiterung aus kulturpolitisch und wirtschaftsgeschichtlichen Blickwinkel absolut verfrüht "durchgezwungen" wurde - dass ein Skoda-Angestellter mal Urlaub im schönen Österreich macht und wieder etwas Marie, die wir ihnen gezahlt haben, da lassen.

Grüße
Stefan

alexander

danke an Stefan und Matula

Beitrag von alexander » 31.01.2005, 18:52

habt alle fragen echt super beantwortet.
Aber ich finde einige Telanbieter für Abzoker. die Einkaufspreise und nach Moskau lieben zw 1,5 bis 3 cent, aber bei einige Anbieter verkaufen viel zu teuer (zBT-Mobile - plus Call by Call:Preselection für 70.49 cent)
Dabei lassen sie viel über das Internet ihre Gespräche fast kostenlos schicken.

Alexander

Matula
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Beitrag von Matula » 02.02.2005, 04:11

Tja, es is schon eine traurige Tendenz, daß alles ins Ausland geht, bzw. von dort kommt. Man müßte - um jetzt vom Supermarkt zu sprechen - den Händlern zeigen, daß man Billigprodukte zwar akzeptiert, aber nicht, wenn sie aus Polen, Ungarn oder aus welchem Ostland auch immer kommen. Ich z.B. kaufe schon manche No-Name-Produkte, aber nur wenn sie aus Österreich sind. Traurig finde ich, daß Markenartikel wie Rama, Iglo Marillenknödel oder Nestlé Eistee aus Ungarn, Tschechien und Polen kommen. Denn hier wird bei vollem Preis abgezockt. Das gemein is ja, daß bei vielen Produkten absichtlich verschleiert wird, wo sie herkommen oder halt schlicht und einfach nicht gesagt wird. Frei nach dem Motto: Die Konsumenten haben ja eh keine Wahl und den meisten is es sowieso sch... egal woher ihr "Futter" kommt...

Ich finde, wir könnten ruhig ein bißchen mehr vom Nationalstolz der Schweizer brauchen. Warum müssen denn alle Artikel billig aus dem Ausland geholt werden? Warum müssen alle Firmen ans Ausland verkaufen? Werden wir bald nur mehr die EU sein ohne Nationalität?

Ich bin nur gespannt, was die Politiker machen, wenn alle Firmen und alle Arbeitsplätze weg sind... ob sie dann draufkommen, daß was falsch rennt...

Ich bemüh mich halt und unterstütze heimische Firmen und Produkte, aber was bringt das, wenn die Massengesellschaft zum Lidl geht, der fast nur deutsche Produkte hat statt zum Hofer, der (noch!) vorwiegend österreichische hat?

Ich möchte hier Marianne Mendt zitieren: "Am meisten habe ich Angst vor: Der Dummheit der Menschen."

Was bringt es, wenn einer österreichische Waren kauft, wenn die Masse ohne nachzudenken ungarische Billigstwaren kauft...

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Beitrag von Matula » 02.02.2005, 04:12

Ach ja, und das war keine Zeitungsente mit tele.ring, ich denke er meinte den Verkauf von einem USA-Anbieter an den anderen (Alltel kaufte Western Wireless, die tele.ring Mutter). Natürlich paßt das nicht ganz zum Thema, denn tele.ring war ja nie österreichisch, sondern - wie gesagt - zuerst deutsch, dann amerikanisch...

Gast

Beitrag von Gast » 02.02.2005, 11:21

matula, ganz ursprünglich war tele.ring im Mehrheitsbesitz Österreichisch - es war eine Tochtergesellschaft von ÖBB, Verbund und Stadtwerken.

Alex

Beitrag von Alex » 02.02.2005, 19:28

dane für eure antwort

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Beitrag von Matula » 03.02.2005, 02:12

Danke für den Hinweis, Gast. Jetzt erinnere ich mich auch. Du hast recht. Aber irgendwie hatten die deutschen mannesmann auch damit zu tun...

Matula
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Beitrag von Matula » 03.02.2005, 04:41

Grad les ich an Pressetext mit der Überschrift: "SBC: Nach der AT&T-Übernahme müssen 13.000 gehen"

Jetzt möcht ich mal wissen, warum JEDE, absolut jede, Firma JA sagt, wenn sie eine andere schlucken will. Die brauchen nur mit dem Geldkoffer kommen und die CEOs unterschreiben schon. Warum sagt nicht einmal einer: "Nein, danke, wir wollen gerne eine eigene Firma bleiben und nicht unseren Markennamen verlieren und tausende entlassen müssen!"? Stefan, vielleicht kannst Du mir das ja erklären. Du überblickst ja vieles sehr gut...

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Stefan
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Fusionen

Beitrag von Stefan » 03.02.2005, 10:56

@Matula,

ich versuchs lakonisch zu beantworten (das Wort gefällt mir) :wink:

A) Fusion (gewollter Zusammenschluss)
Meistens haben Firmen keine andere Wahl: Die Kapitalstruktur weißt mehr Fremdkapital (Kredite, Verbindlichkeiten, fremde Investoren) auf als Eigenkapital. Das führt zu einer starken Abhängigkeit des Managements den Gläubigern gegenüber. Die sagen dann, was weiter gemacht werden soll, eben z.B. fusionieren.
Darüberhinaus gibt es auch andere Motive wie
1.) Synergieeffekte:
- horizointale Fusion: Firma fusioniert mit anderer Firma in gleicher Branche. Beide erwarten sich Rationalisierung, Marktgewinn und Kostenersparnis durch Managementzusammenlegung
- finazielle Effekte: Die oben erwähnte Kapilatstruktur ändert sich zugunsten des Eigenkapitalanteils
- lucky buy: eine Firma kauft andere günstig, aus welchen Gründen auch immer
2.) Steuerüberlegung: Eine Firma die enormen Gewinn macht, kauft Firma mit Verlust. Diesen Verlustvortrag kann man in der Konzernrechnungslegung geltend machen --> Steuermindernd

Das Marktmachtsargument (ich kaufe mich in schlechten Markt ein und mache ihn dann profitabel) ist heute nicht mehr aktuell. Die Kosten und das Risiko übersteigen meist das Gewinnpotential. Firmen, die das aus solchen Gründen machen, verkaufen oft wieder. Siehe Tiscali

B) Übernahme (feindlich)
Natürlich gibt es Maßnahmen, Übernahmen abzuwehren:
- Kapitalstruktur weißt deutlich mehr Eigenkapital als Fremdkapital auf --> Unabhängigkeit
- Bei AGs Höchststimmrecht einführen
- Aktiengestaltung wie Vorzugsaktien (Aktienhalter=Eigentümer haben kein Stimmrecht, dafür höhere Dividendenzahlung)

C) Gründe für hohen Fremdkapitalanteil
Nicht immer sind Überschuldung der Grund dafür, dass man viel Fremdkapital (FK) und wenig Eigenkapitalanteil (EK) in der Bilanz ausweisen muss. FK ist ein relativ billiges und "uninteressiertes"*) Kapital, das mit bspw. 7% verzinst ist. EK wird kalkulatorisch mit bspw. 10% verzinst, ist "interessiertes"*) Kapital und schmälert damit die Rendite erhöht aber die Liquidität. Weil Eigentümer (also Aktionäre) tendenziell mehr Rendite haben möchten, führt das zu mehr FK und mehr Abhängigkeit.
*)
uninteressiert heißt, der Kreditgeber möchte lediglich Schulden bezahlt haben, wie die Unternehmensphilosophie aussieht, ist ihm weitgehend egal.
interessiert heißt, dass Eigentümer dem Manager sagen wollen, wie sie ihr Geschäft zu machen haben. Das hindert oft das Management, innovative aber etwas riskantere Wege einzuschlagen.


Grüße
Stefan

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