QuelleSeit zwei Jahren wird unter der Federführung von Verkehrsministerium und ÖBB verhandelt - über das so genannte Generalabo für den öffentlichen Verkehr nach Schweizer Vorbild. Bisher sei die Umsetzung vor allem am fehlenden Geld vom Staat gescheitert, heißt es von Vertretern einzelner Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde.
"Dagegen ist niemand"
Mit den 107 Millionen Euro, die ÖVP-Finanzminister Wilhelm Molterer nun bereitstellen will, sei es jetzt aber realistisch, dass die Karte ab Anfang 2009 angeboten werden kann, sagt die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Ostregion Alexandra Reinagl. "Was uns betrifft, ja. Es gibt viele Detailfragen, aber grundsätzlich dagegen ist niemand", sagt Helmut Richard von der Dr. Richard Firmengruppe. Und Reinhard Hofer, Prokurist beim steirischen Verkehrsverbund meint, es gebe einen Konsens, dass bei einem solchen Angebot auch die Steiermark dabei sein würde. 1.490 Euro seien ein attraktiver Preis und ein Anreiz, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen.
Verteilung nach Umfrageschlüssel
Abgesehen von der Finanzierung war bisher auch nicht endgültig geklärt, wie das Geld unter den Verkehrsunternehmen aufgeteilt werden soll. Geplant ist, dass nach Schweizer Vorbild jedes Jahr Kundenbefragungen stattfinden, so dass man in etwa weiß, wie viele Generalabo-Besitzer mit welchem Verkehrsmittel gefahren sind.
Kleine zittern
Aus dem Büro von SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann heißt es aber, es müssten noch so rasch wie möglich weitere Verhandlungen mit rund 25 Verkehrsunternehmen über die Verteilung des Geldes geführt werden. Kleine Verkehrsunternehmen fürchten, unter die Räder zu kommen und praktisch kein Geld zu erhalten.
Verkehrsverbund Ostregion fürchtet um Kunden
Auch die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Ostregion stellt Bedingungen, angesichts des geplanten günstigen Preises des Österreich-Karte von 1.490 Euro für Erwachsene, 1.190 für Pensionisten und 990 Euro für Jugendliche. In der Ostregion gebe es schon jetzt sehr gute Angebote. "Wenn das nun unterlaufen wird, verlieren wir Kunden. Da muss natürlich dieses Geld ersetzt werden."
Billiger als bisherige Angebote
Die neue Karte für den gesamten öffentlichen Verkehr wäre auch billiger als die derzeitige ÖBB-Jahreskarte - sie kostet für Erwachsene 1.690 Euro. Und das österreichische Generalabo wäre auch billiger als das Schweizer Vorbild, das laut ÖBB rund 1.990 Euro kostet.
Polit-Fahrplan unklar
Unklarheit herrscht heute noch über den politischen Fahrplan:
Im Büro von Verkehrsminister Faymann wünscht man sich einen Beschluss schon im Sommerministerrat in zwei Wochen. Im Büro Molterer hält man einen Ministerratsbeschluss gar nicht für notwendig und glaubt an eine Realisierung ab Herbst 2009. Wenn es die Karte schon ab Jänner gibt, umso besser, sagt Molterers Sprecher.
Toll ich zahle für meine Österreichcard 1290€ und das ist schon viel !