Darf Provider nach Kündigungstag weiter verrechnen?

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Matula
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Darf Provider nach Kündigungstag weiter verrechnen?

Beitrag von Matula » 02.01.2006, 05:36

Habe wieder mal eine brenzlige Streitfrage, die ich mit euch diskutieren möchte :)

Darf ein Provider etwas verrechnen, wenn man den Internetzugang mit einem bestimmten Tag gekündigt hat, er aber am nächsten Tag noch immer funktioniert und man damit weitersurft? Eigentlich hat man ja den Vertrag bereits gekündigt und ist daher nicht mehr verpflichtet, etwas zu bezahlen. Wenn der Provider vergißt oder es halt um punkt Mitternacht keinen freut, das Internet bei dem Kunden abzustellen, ist das doch dem Anbieter sein Pech, oder?

Kann der Kunde ohne Angst vor einer Verrechnung haben zu müssen, weitersurfen?

Was meint ihr? :)

tszr
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Beitrag von tszr » 02.01.2006, 06:24

wenn keine bindefristen vorhanden sind, und die kündigung bereits zu dem termin schriftlich von dem ISP bestätigt wurde eigentlich schon !? :?

aber achtung einige firmen haben kündigungsfristen von 1-6 monaten, also wenn du jetzt kündigst musst du noch max. 6 monate weiterzahlen !!!!

z.b. inode.

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 02.01.2006, 07:48

Hallo!

Wenn du Leistungen nach der Kündigungsfrist konsumiert hast, bist du auch verpflichtet, diese zu bezahlen.

Eine Leistungserbringung durch den ISP hat stattgefunden.

Am Sichersten wäre, wenn du das ADSL-Modem (o.ä.) einfach entsprechend abdrehst, dann kann auch nichts mehr verrechnet werden...

Die allerwenigsten ISPs drehen exakt um Punkt Mitternacht eine Leitung ab, da um die Zeit dort niemand arbeitet.

Warte mal auf die Rechnung - lass uns dann bitte wissen, ob er überhaupt was verrechnet hat (es würde mich eigentlich eher wundern ....)

Georg

jxj
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Beitrag von jxj » 02.01.2006, 10:09

Also als ich umgezogen bin, habe ich mich um ein Monat vorzeitig vor meinem Umzug bei Chello gekündigt. Da hat es noch ungefähr 1 Woche funktioniert. Dann haben die aber komplett abgedreht (plus Kabel-TV-Signal).

Nachgerechnet wurde nichts!

Matula
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Beitrag von Matula » 02.01.2006, 10:35

Danke für eure Antworten!

Ich hab es nicht extra dazugesagt, aber die Kündigungsfrist hab ich natürlich eh miteinberechnet. Also wenn rechtzeitig gekündigt wurde und man die Kündigung mit 31.12.2005 angegeben hat, und am 01.01.2006 funktioniert der Zugang noch (weil in der Neujahrsnacht keiner daran denkt, dem Kunden das Internet abzudrehen), können die das dann einfach entweder zum Transfer vom Dezember dazurechnen oder für Jänner eine Grundgebühr verrechnen, oder dergleichen?

Georg hat ja gesagt, es hat eine Leistungserbringung stattgefunden. Das stimmt, aber diese hat ja nach Vertragsauflösung (der wurde ja am 31.12. um 23:59 beendet) stattgefunden. Mit welchem Recht könnte der Provider da also Geld vom Kunden verlangen?

Wann haben eure Provider, falls ihr schon mal gekündigt habt und es probiert habt wie lange es noch geht, euch effektiv vom Internet getrennt?

Bei meinem tele.ring Vertrag (das war halt was Anderes) ist das Handy bis 01:45 gegangen. Da hätte ich bis dahin geführte Gespräche sicher auch bezahlen müssen. Deshalb bin ich mir sehr unsicher wie es bei Providern ist. Nur wieso dürfen sie was verrechnen, obwohl kein Vertrag mehr besteht?

jxj
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Beitrag von jxj » 02.01.2006, 10:45

Matula hat geschrieben:Wann haben eure Provider, falls ihr schon mal gekündigt habt und es probiert habt wie lange es noch geht, euch effektiv vom Internet getrennt?
Wie meinem obigen Posting gesagt, bei Chello hat es effektiv noch mehr als 1 Woche funktioniert ohne Mehrkosten.

Fanti
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Beitrag von Fanti » 02.01.2006, 11:45

Ich hatte auch mal so einen Fall mit UTA Wild Cherry 3 Gigabyte. Gekündigt ist das zum Monatsletzen im Juni worden. Am 1. Juli ging es noch immer, da hab ich dann ca. 6 Gb Traffic gehabt. Verrechnet wurde nie was!

FFBB
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Beitrag von FFBB » 02.01.2006, 14:08

Matula hat geschrieben:Danke für eure Antworten!

Georg hat ja gesagt, es hat eine Leistungserbringung stattgefunden. Das stimmt, aber diese hat ja nach Vertragsauflösung (der wurde ja am 31.12. um 23:59 beendet) stattgefunden. Mit welchem Recht könnte der Provider da also Geld vom Kunden verlangen?

Nur wieso dürfen sie was verrechnen, obwohl kein Vertrag mehr besteht?
Ein Vertrag kommt grundsätzlich durch Willensübereinstimmung zustande. Diese Willensübereinstimmung kann auch durch schlüssiges Verhalten zum Ausdruck kommen, indem eine Leistung nach wie vor - trotz vormaliger Kündigung - in Anspruch genommen wird!

Habe ich daher zwar meinen ISP gekündigt, serve aber noch fleißig weiter im Internet mithilfe des bereits gekündigten ISP, sind alle Merkmale eines Leistungsaustausches gegeben.

Matula
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Beitrag von Matula » 02.01.2006, 19:46

Danke für eure Antworten!

Hab nun auch die Meinung der RTR:
Manche ISP haben einen Punkt in den AGB, wo steht, daß der Vertrag so lange gilt, bis das Internet effektiv getrennt wird (z.B. am nächsten Tag in der Früh). Auch ISP die das nicht haben, können was vom Kunden verlangen, weil der Kunde ja wissen müßte, daß der Vertrag gekündigt ist und es somit nicht nutzen dürfte. Außerdem könnte der ISP argumentieren, man habe sich durch die erbrachte Leistung von ihm bereichert und man müsse daher auch dafür bezahlen.

Naja, ich halte euch auf dem Laufenden!

Die Meinung von Georg würde mich noch sehr interessieren :).

micki
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Ich weiss wovon du sprichst...

Beitrag von micki » 03.01.2006, 22:01

Ich hatte in den letzten Tagen einen ähnlichen Fall: Habe bei Inode ein Wechsel von einem teureren zu einem neuen billigeren Tarif im Oktober beantragt. Damals wurde mir gesagt, dass ich bis zum Jahresende im teureren Tarif bleiben müsste. Nach Jahreswechsel am 2.1. war von einer Umstellung jedoch nichts zu spüren.
Als ich dann bei Inode angerufen habe, wurde mir mitgeteilt, dass bei Ihnen diesbezüglich nichts eingegangen wäre und ich bis Ende 2006 ein weiteres Jahr!!! warten müsste, bis ich (wieder) kündigen könne. Zum Glück habe ich das Email gefunden, wo mir der Wechselantrag bestätigt wurde, sonst hätte ich einiges draufgezahlt.

Daher mein Rat: Lieber nicht abwarten, sondern aktiv beim Provider nachfragen, was los ist. Speziell bei Inode gab es wohl einige Probleme bei der Portalumstellung im Herbst 05 (zumindest ist das für mich die Erklärung). Ich habe nämlich die Umstellung online vorgenommen und konnte jetzt selbst nichts mehr bezüglich meiner Tarifänderung in meinem Account finden.

Matula
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Beitrag von Matula » 06.01.2006, 01:47

Und so ging es weiter:
Als der Internetzugang am 04.01. noch immer funktionierte, rief ich beim Provider (ich lüfte das Geheimnis: TA) an. Sicherheitshalber, falls doch was verrechnet wird... Bis dahin hatte ich (bzw. mein Bruder) bereits mehr als das Doppelte des sonst üblichen monatlichen Transfervolumens seines Zugangs runtergeladen (1,12 GB statt 500 MB). Dies schien in der Onlinestatistik unter "Januar 2006" auf. Ich rief an und sagte, daß ich eigentlich auf aonFlash easy umgestiegen bin. Der Mitarbeiter konnte sich nicht erklären, warum das zwar in meinen Kundendaten vermerkt war, aber keiner etwas gemacht hat. Er entschuldigte sich, obwohl es für mich ja eh nur ein Vorteil war. Auf die Frage ob ich die "Nutzung" (habe es nett formuliert) vom Jänner zahlen müsse, meinte er: "Nein, verrechnet wird Ihnen auf gar keinen Fall was!" Er meinte, ich werde rückgerufen, was auch tatsächlich nach nicht einmal 30 Minuten geschah (wenn es um ein Verlustgeschäft für die TA geht ist sie schnell). Es hieß ich sei jetzt umgestellt, was auch stimmte. Der "Januar 2006" mit den 1,12 GB war verschwunden, letzter Eintrag "Dezember 2005"... So einfach bekommt man 1,12 GB gratis :) Es waren sogar mehr, nur hab ich den letzten Stand leider nicht abgefragt ;) Vom 1,12 GB Stand hab ich einen Screenshot *g*

Da sieht man wieder mal, wie unwichtig der TA die transferierten Datenmengen sind... Daß sie so genau (und teuer) jedes überzogene MB verrechnen ist einfach nur Kundenabzocke ("Warum etwas nicht kassieren was man kassieren 'kann'?").

Jedenfalls wurde und wird nichts verrechnet, weil der Jänner schwupp di wupp einfach verschwunden ist...

Jetzt bereu ich es, daß wir nicht gleich 10, 20 GB runtergezogen haben... Aber wenn nicht mal die RTR mir eindeutig sagt, daß nichts verrechnet werden kann... Aber ich war mir eh sehr sicher...

An alle aon-Kunden: Wenn ihr einmal kündigt, nützt die Zeit am Kündigungsabend nach Mitternacht! *fg*

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