Wowo hat geschrieben:Würdet ihr es auch toll finden, beim Handy "eingestuft" zu werden und dann Ende des Jahres eine saftige Nachzahlung zu bekommen?
Warum klappt es da?
Weil es dort elektronische Abrechnungsmethoden gibt. Dein Handyanbieter könnte auch wöchentlich abrechnen, ohne wirklichen Mehraufwand.
Beim Strom ist der zähler aber ortsgebunden und ein Ableser muss hinfahren, um den exakten Stand zu ermitteln (stell dir vor, der Netzbetreiber könnte selbst nicht erkennen, wieviel du telefoniert hast und du müsstest jedes Mal dein Handy zur Verfügung stellen, um von dort aus die Daten auslesen zu lassen, wann, wohin und wie lang du telefoniert/SMS/Daten gesendet etc. hast.
Wowo hat geschrieben:Hierher ziehende Japaner wundern sich in der Tat über die absurde Abrechnungsmethode beim Strom und fragen sich, in welchem Jahrhundert Österreich ist.
In einem wirtschaftlichen!
Selbst wenn in Japan der Strom unterm Strich günstiger ist als in Österreich, könnte er
noch günstiger sein, würde nicht monatlich, sondern jährlich abgelesen werden.
Was du verlangst, ein monatliches Ablesen, ist ein unheimlicher Mehraufwand und grenzt schon eher an sozialistische Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung, denen aber kein wirklicher Mehrwert für die Gesellschaft entgegen steht.
Zudem ist der monatliche Verbrauch, von Urlauben mal abgesehen, idR eher konstant. Wie Stefan schon sagte, ist hier ein Zinseffekt, besonders bei der momentanen Zinslage nahezu null, wenn nicht sogar negativ, solltest du zunächst mehr Strom verbrauchen und später im Jahr weniger.
Bei Wienstrom kannst du online täglich einen neuen Zählerstand angeben. Du kannst auch monatlich anrufen, um dir einen neuen Teilzahlungsbetrag auszumachen.
Ob Wienstrom es macht weiß ich nicht, aber du könntest natürlich, wie Essotiger gesagt hat, anfragen, ob dir eine monatliche Abrechnung zugesandt wird, wenn du selbst abliest - das geht aber mit Sicherheit nur über ein entsprechendes Zusatzentgelt. Da halte ich die Variante mit dem Selbstablesen, Kosten anhand des Tarifs ausrechnen (hierfür kann man sich auch leicht ein Excel-Sheet schreiben) und Teilzahlungsbetrag telefonisch ändern für vernünftiger.
Wenn du nur keine Nachzahlung willst, kannst du deine Teilzahlungsbeträge auch leicht soweit hochstufen lassen, dass du sicherlich keine Nachzahlung haben wirst - dafür bekommst du dann eine entsprechende Rückzahlung... Wenn dir das lieber ist.
Ich bleibe dabei: Ein monatliches Ablesen bringt wesentlich mehr Aufwand (=Kosten) mit sich, als Nutzen. Stromkosten sind, wie Gas-, Fernwärme-, oder Betriebskosten mit Sicherheit dauernd anfallende Kosten - im Gegensatz zum Handy, wo ich theoretisch jederzeit den Anbieter wechseln und auf einen komplett anderen Tarif umsteigen kann.
Ich halte ein häufigeres Ablesen für wesentlich unpraktisch. Ich würde nicht wollen, dass ich jedes Monat einmal daheim sein muss, damit jemand die Werte in meiner Wohnung abliest, insbesondere auch deshalb, weil ich nicht für die unnötigen Kosten aufkommen will, die dadurch entstehen.
Mit Japan, der Einwohnerzahl oder Faulheit hat das übrigens nichts zu tun.
Japan ist Japan, Österreich ist Österreich, genauso wie die USA die USA sind - jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Über das Überwiegen kann man streigen, aber es steht jedem frei, dem Land den Rücken zu kehren. Eine große Einwohnerzahl ist kein Hindernis für die Administration - entsprechend der Einwohnerzahl wird es in Japan auch mehr Personal für die Stromanbieter geben.
Des Weiteren: Wer ist bitte faul? Man
könnte die Ablesetermine ja monatlich einführen - das ist ja keine Frage darüber, ob das Personal will oder nicht, sondern eine Frage, ob das Unternehmen so vorgeht/vorgehen möchte oder nicht. Würde beschlossen werden, dass ab jetzt monatlich abgelesen werden muss, könnten sich die Ableser schwer dagegen stemmen, ohne eine Entlassung zu riskieren.
Wie gesagt halte ich es für unnötig. Ich habe regelmäßig einen Überblick über die Werte meines Stromzählers und sehe, dass mein Stromverbrauch sehr stetig ist. Wegen 5 Cent pro Monat mehr oder weniger, brauche ich keinen monatlichen Ablesetermin, noch dazu wo sich diese paar Cent im nächsten Monat ohnehin ausgleichen, oder spätestens bei der Jahresabrechnung.