Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Moderatoren: Matula, jxj, brus
Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Hi Leute,
Habe heute eine Wohnung in einem Passivhaus besichtigt und würde gerne Erfahrungsberichte von Menschen einholen die in so einer Wohnung leben oder welche kennen die in solchen leben.
Es gibt dort keine Fernwärme und jeder zahlt genau das was er verbraucht hat mir der Herr bei der Wohnungsbesichtigung erzählt.
Das ganze funktioniert mit einem Lüftungssystem habe ich gehört.
Was mich im speziellen interessiert- sind Passivhaus-Wohnungen im Vergleich zur Fernwärme günstiger oder zumindest gleichteuer?
Die Genossenschafts-Wohnung die ich besichtigt habe ist ca 90m² groß bei einer Miete von 460€ im Monat. Natürlich hängt alles von meinem Verbrauch ab, aber was ist so ca der monatliche Heizkosten-Preis einer 2 Köpfigen Familie bei einer Passivhauswohnung? Was glaubt ihr?
Habe heute eine Wohnung in einem Passivhaus besichtigt und würde gerne Erfahrungsberichte von Menschen einholen die in so einer Wohnung leben oder welche kennen die in solchen leben.
Es gibt dort keine Fernwärme und jeder zahlt genau das was er verbraucht hat mir der Herr bei der Wohnungsbesichtigung erzählt.
Das ganze funktioniert mit einem Lüftungssystem habe ich gehört.
Was mich im speziellen interessiert- sind Passivhaus-Wohnungen im Vergleich zur Fernwärme günstiger oder zumindest gleichteuer?
Die Genossenschafts-Wohnung die ich besichtigt habe ist ca 90m² groß bei einer Miete von 460€ im Monat. Natürlich hängt alles von meinem Verbrauch ab, aber was ist so ca der monatliche Heizkosten-Preis einer 2 Köpfigen Familie bei einer Passivhauswohnung? Was glaubt ihr?
Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Ergo: Ich bin perfekt! 

Idealerweise hast du gar keine (separaten) Heizkosten, da durch das Lüftungssystem und die Wärmedämmung das Haus dermaßen gut gedämmt ist, dass die Abwärme des normalen Lebens (Beleuchtung, Fernseher, Computer, Waschmaschine, Geschirrspüler etc.) ausreichend Wärme zur Verfügung stellen. Daher auch der Name Passivhaus...
Re: Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
In gewisser Weise hast du dir die Frage schon selbst beantwortet: Der Heizwärmebedarf (HWB) darf bei einem Passivhaus nicht mehr als 10 KWh/m²/Jahr betragen.ozirf hat geschrieben:Was mich im speziellen interessiert- sind Passivhaus-Wohnungen im Vergleich zur Fernwärme günstiger oder zumindest gleichteuer?
Praktisches Beispiel:
- Eine "normale" 80m²-Wohnung hat einen fiktiven HWB von 70 KWh/m²/J == 5600 KWh x 5c/KWh (Fernwärme) == ~ € 25,-/Monat
- Passivhauswohnung mit 80m² und 5 KWh/m²/J mal == 400 KWh x 18c/KWh (Strom-Zuheizung ev. auch mit Gas und 7c/KWh) == ~ € 6,- (€ 2,-)/Monat
Das war jetzt nur auf die Heizkosten bezogen. Zu beachten ist auch der Stromverbrauch der Wärmepumpen, der doch erheblich ins Gewicht fällt.
Die Mietkosten spiegeln aber auch die Investitionskosten wider, die doch beträchtlich höher sind und durch die geringeren Heizkosten i.d.R. wohl kaum kompensiert werden können.
Den Umwelt- oder Effizienzgedanke habe ich bei meiner Argumentation völlig ausgeblendet ...
Grüße
Stefan
Re: Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Die Abwärme, die durch die Pumpen entsteht, senkt aber wieder im gleichen Ausmaß den Heizbedarf. Wenn du ohnehin mit Strom zuheizt, macht es dann keinen Unterschied. Genauso ist es dann (zumindest im Winter) egal, ob du normale Glühbirnen oder Sparlampen verwendest - die Glühbirnen sind zwar insofern ineffizient, als nur ~5% der verwendeten Energie in Licht umgewandelt wird (der Rest in Wärme), wenn du aber ohnehin auf die Abwärme von Haushaltsgeräten angewiesen bist und nur geringfügig zuheizen musst, macht es in der Heizsaison keinen Unterschied, ob diese zusätzliche Wärme jetzt (teilweise) von der zusätzlichen Abwärme durch Glühbirnen kommt, oder separat zugeheizt wird, insbesondere, wenn das Zuheizen durch Strom erfolgt. Einen Unterschied könnte es nur machen, wenn der Zuheizenergieträger günstiger ist, als Strom.Stefan hat geschrieben:Das war jetzt nur auf die Heizkosten bezogen. Zu beachten ist auch der Stromverbrauch der Wärmepumpen, der doch erheblich ins Gewicht fällt.
Re: Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Mich hat die Aussage 'Es gibt dort keine Fernwärme' etwas verwirrt - zumindest sind mir keine Passivhäuser bekannt, die ohne Zuheizung auskommen und sei es nur das Warmwasser, daher ist meist eine Öl bzw. Gasheizung installiert.Azby hat geschrieben:Einen Unterschied könnte es nur machen, wenn der Zuheizenergieträger günstiger ist, als Strom.
Ganz ehrlich könnte ich mir auch gar nicht vorstellen, dass mit Strom zugeheizt wird --- alleine der Gedanke daran widerspricht ja schon einem Passivhaus-Konzept.
Aber wenn jeder zahlt, was er verbraucht, kann es ja fast nur eine zusätzliche Gastherme sein...

Grüße
Stefan
Re: Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Naja, muss nicht sein. Ich finde die Aussage sowieso irreführend. "Es gibt keine Fernwärme und jeder zahlt [deshalb] genau das was er verbraucht." - auch bei der Fernwärme zahlt man "was man verbraucht", wenn mittels der an den Heizkörpern montierten Verdampfer abgerechnet wird. Der Hausverbrauch wird zentral ermittelt und gem. den jeweiligen Einzelverbräuchen aufgeteilt...Stefan hat geschrieben:Aber wenn jeder zahlt, was er verbraucht, kann es ja fast nur eine zusätzliche Gastherme sein...![]()
Aber natürlich wird man kaum ohne Zuheizung auskommen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass die Abwärme elektrischer Geräte wie Beleuchtung, Kochplatte/Ofen, Fernseher/Computer, Waschmaschine/Geschirrspüler/Kühlschrank in einem Passivhaus erhebliche Anteile an der gesamt benötigten Heizleistung hat.
Ich habe ein Paar Infos und Vergleiche über Passivhaus-Wohnungen in Wien gefunden: (weiter unten ist der Link)
Die Konstruktion des Passivhauses Wienerberg City Gebös ist ein Stahlbetonskelett mit Ziegelausfachung und Wärmedämmung.
Die zwei oberen Geschosse werden in reiner Ziegelbauweise mit Wärmedämmung errichtet. Die nichttragenden Zwischenwände werden als Ziegelwände hergestellt.
Die Sockelzone, wie auch die stirnseitigen über alle Geschosse durchlaufenden Fassaden sind mit Sichtziegelelementen verblendet, die längsseitigen Fassadenflächen der Hauptgeschosse werden in geputzter Ausführung ausgeführt, der gewellte, vorspringende Fassadenteil aus Trapezblech hergestellt.
Die beiden aufgesetzten Dachgeschosse erhalten eine hinterlüftete Fassade. Das gesamte Gebäude ist mit einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet Die Außenluft wird über unterirdisch verlaufende Luftkollektorrohre geführt und vorgewärmt.
Was haltet ihr davon? Ist das ein gutes Konzept?
Hier der Link mit einem Vergleich anderer Objekte:
http://www.schoeberlpoell.at/download/f ... ericht.pdf
Die Konstruktion des Passivhauses Wienerberg City Gebös ist ein Stahlbetonskelett mit Ziegelausfachung und Wärmedämmung.
Die zwei oberen Geschosse werden in reiner Ziegelbauweise mit Wärmedämmung errichtet. Die nichttragenden Zwischenwände werden als Ziegelwände hergestellt.
Die Sockelzone, wie auch die stirnseitigen über alle Geschosse durchlaufenden Fassaden sind mit Sichtziegelelementen verblendet, die längsseitigen Fassadenflächen der Hauptgeschosse werden in geputzter Ausführung ausgeführt, der gewellte, vorspringende Fassadenteil aus Trapezblech hergestellt.
Die beiden aufgesetzten Dachgeschosse erhalten eine hinterlüftete Fassade. Das gesamte Gebäude ist mit einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet Die Außenluft wird über unterirdisch verlaufende Luftkollektorrohre geführt und vorgewärmt.
Was haltet ihr davon? Ist das ein gutes Konzept?
Hier der Link mit einem Vergleich anderer Objekte:
http://www.schoeberlpoell.at/download/f ... ericht.pdf
Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Ergo: Ich bin perfekt! 

Re: Heizkosten bei einer Passivhauswohnung?
Oh man, woher bist du? Hier in Salzburg bekommst du für 460€ gerade mal eine 1 Zimmer Wohnung. Oder du hast das Glück und bekommst für 300€ eine Genossenschaftswohnung, aber die bekommen nur Familien mit Kindern. Die Ausländer bekommen solche Wohnungen übrigens auch, vom Sozialamt, aber dazu sag ich jetzt nix.ozirf hat geschrieben:Die Genossenschafts-Wohnung die ich besichtigt habe ist ca 90m² groß bei einer Miete von 460€ im Monat.
Ich suche gerade eine neue Wohnung, und finde echt keine die ich mir leisten kann, so wie es aussieht werde ich mir wohl eine 1 Zimmer Wohnung nehmen müssen, oder ein WG Zimmer ... 460€ für 90m2 ist doch echt geschenkt, wo gibts sowas?

Ich bin aus Wien.
Na ja, geschenkt ist die Wohnung definitiv nicht!
Bei einem Genossenschaftsanteil von ca 36k €
Aber die Miete ist definitiv günstig für heutige Verhältnisse.
Behalte laufend die Übersicht bei verschiedenen Genossenschaften und deren Wohnungen von denen auch öfters welche frei werden.
Du brauchst Geduld und natürlich auch viel Glück.
Mit Salburg kenne ich mich nicht aus. Jedoch wird es auch dort sicherlich einige Genossenschaften geben.
Na ja, geschenkt ist die Wohnung definitiv nicht!

Aber die Miete ist definitiv günstig für heutige Verhältnisse.
Behalte laufend die Übersicht bei verschiedenen Genossenschaften und deren Wohnungen von denen auch öfters welche frei werden.
Du brauchst Geduld und natürlich auch viel Glück.
Mit Salburg kenne ich mich nicht aus. Jedoch wird es auch dort sicherlich einige Genossenschaften geben.
Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Ergo: Ich bin perfekt! 

Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast