Artikel über Orange im Konsument

Alles rund um die Mobilfunkanbieter

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Azby
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Beitrag von Azby » 01.01.2010, 16:24

Da geb ich dir voll recht.
Aber offensichtlich ist es das, was die Leute wollen.
Ein Gratishandy, komme was wolle.
Ich kann es mir nicht anders erklären. Wenn ich mir Freunde in meinem Bekanntenkreis anschaue, die ein Handy vom Betreiber angeboten bekommen oder eine Fernsehwerbung mit einem iPhone sehen, wo 0€ dabei steht und dann einen Tarif annehmen, der bei objektiver Betrachtung jenseits von Gut und Böse ist und die ihre Entscheidung dann rational nennen, weil das Angebot ja so toll war, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass die Masse, oder zumindest viele Leute es nicht anders wollen.
Und AGB werden auch jenseits der Telekombranche ungelesen einfach so akzeptiert. Ich will gar nicht wissen, wieviele Leute sich überhaupt darüber im Klaren sind, was sie da unterschreiben.
Eine Bekannte von mir hat 2 Monate bevor sie dauerhaft ins Ausland gefahren ist eine VVL bei Orange gemacht, weil ihr altes Handy eingegangen ist - nachdem ich sie auf die 24 Monate hingewiesen habe. Auf meine Frage, warum sie sich 24 Monate bindet war die Antwort "Was, da ist man gebunden?". :roll:
Bei solchem Verhalten wundert es mich nicht mehr, dass die Betreiber sämtliche Änderungen durchdrücken können. Und auch Leute die auf die Bedingungen achten, haben dann keine andere Wahl, als die schlechten zu akzeptieren - schließlich sind die Bedingungen bei allen Anbietern annähernd gleich schlecht.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 04.01.2010, 02:54

hypkin hat geschrieben:
djrob15 hat geschrieben:das wäre ein Stundensatz von 1800 Euro, da ist jeder Rechtsanwalt billiger.
die investion in die entsprechenden programme bewegt sich aber auch im millionenbereich.
Diese Argumentation ist nicht schlüssig, weil dann jeder Angestellte mit € 30,- Stundenlohn [Anm.: betrieblich gesehen] "effizienter" arbeiten würde.
hypkin hat geschrieben:und mit den kosten werden auch die schuldner "querfinanziert" die dann wirklich einfach weg sind, oder konkurs und deshalb gar nix zahlen können.
Das ist m.M.n. der wahre Grund...

Grüße
Stefan

Boy2006
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Beitrag von Boy2006 » 04.01.2010, 13:02

Ich betreue auch sehr viele Senioren und wenn ich da sachen höre wie:
"Jedes Monat muss ich meine Wertkarte mit 40€ aufladen"
"Ich Telefoniere wenig und sie meinen 19€ fürs Festnetz ist viel im Monat ?"

da frage ich mich schon ob die Leute da was machen wollen und mit denken.

djrob15
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Beitrag von djrob15 » 04.01.2010, 20:39

hypkin hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
hypkin hat geschrieben:und mit den kosten werden auch die schuldner "querfinanziert" die dann wirklich einfach weg sind, oder konkurs und deshalb gar nix zahlen können.
Das ist m.M.n. der wahre Grund...
ist auf jeden fall ein großer grund, vor allem auch was konkurs bei firmen angeht, betrügern etc.
Aber dazu gibts ja die Bonitätsprüfungen, wo auch oft unschuldigen der Vertrag verweigert wurde.
So einfach ists auch nicht mehr, die Betreiber sperren ab einer gewissen Rechnunghöhe sicherheitshalber den Anschluss als "Serviceleistung", also solche Ausfälle wurden von den Betreiben in den letzten Jahren stark begrenzt.
Krone Mobile mit Fritzbox 6820 LTE | iPhone X 256GB - spusu|

Alle sagten, das geht nicht.
Bis meinereiner kam, der das nicht wusste und es einfach machte.

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 04.01.2010, 22:57

djrob15 hat geschrieben: Wenn mal der Anschluss gesperrt ist, gehts ans Inkasso, die verdienen dann mal auch ordentlich und die treiben die Forderung dermassen rauf, daß (und darum gehts) im Falle eines Konkurses des Kunden die Grundforderung so hoch ist, daß selbst bei 10% Quote noch genug rausschaut und die Kosten für Provider + Inkasso gedeckt sind.

Kommt es zu keinem Konkurs, dann ist es ein beträchtlicher Gewinn für beide Firmen
Wenn es so wäre (was es leider nicht ist), dann mach doch bitte ein Inkassobüro auf, und verdien´ dich dumm und dämlich :-)

LG
Georg

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 04.01.2010, 23:04

djrob15 hat geschrieben: Wie gesagt, allein das ist schon ein Bombengeschäft - die Knebelungsverträge sind der Grundstein dafür und die Krise hat auch gut dazu beigetragen (Jobverlust - Zahlungsschwierigkeiten). Möchte mal vorsichtig schätzen, daß ca. 10- 15% der Kunden betroffen sein könnten, wenn nicht noch mehr (eher schon 20%)
Wenn das ein Bombengeschäft wäre - was es leider nicht ist - würden sämtliche Mobilfunkanbieter in Österreich "wegen Reichtum geschlossen" sein.

Tatsächlich schreibt aber in Österreich (mit Ausnahme der A1 als Ex-Monopolist) kein Mobilfunker unterm Strich vernünftige Schwarze Zahlen.

(Die Trickserei mit EBIDTA positiv funktioniert wie folgt: Ich investiere 100 Millionen, und schreibe diese dann auf 25 Jahre ab. Die 100 Millionen muss ich zwar gleich zahlen - bilanztechnisch kosten mich die 100 Mio aber nur 4 Mio in diesem Jahr. d.h. wenn ich Kunden finde, mit denen ich dann 5 Millionen mache, dann habe ich am Papier 1 Million EBDITA gemacht. Tatsächlich fehlen mir nachher noch immer 95 Mio in der Kassa ....)

Georg

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 04.01.2010, 23:07

djrob15 hat geschrieben:So einfach ists auch nicht mehr, die Betreiber sperren ab einer gewissen Rechnunghöhe sicherheitshalber den Anschluss als "Serviceleistung", also solche Ausfälle wurden von den Betreiben in den letzten Jahren stark begrenzt.
Die Ausfälle sind auf pro-Fall-Basis in den letzten Jahren stark zurückgegangen - einfach weil die Preise drastisch zurückgegangen sind.

Früher waren Monatsrechnungen von EUR 70 aufwärts "nichts besonderes".
Heute sind Monatsrechnungen über EUR 25 fast schon besonders ....

Die Zahl der Fälle ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, allerdings seit Mitte 2009 wieder verhältnismäßig stark am Steigen.

Wirtschaftlich schlechte Zeiten sind für Inkasso-Geschichten keine guten Zeiten - die Aussenstände steigen stark an, gleichzeitig haben die Leute weniger Geld, bzw. immer mehr Leute keinen Job ......

Georg

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Beitrag von djrob15 » 05.01.2010, 09:53

Georg Hitsch hat geschrieben:Wenn es so wäre (was es leider nicht ist), dann mach doch bitte ein Inkassobüro auf, und verdien´ dich dumm und dämlich :-)
Im nächsten Leben mach i eh sowas.

Weisst, was ein Inkassobüro verlangt von an Schuldner zB, wegen 100 Euro nur für den ersten Brief?
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Bis meinereiner kam, der das nicht wusste und es einfach machte.

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Georg Hitsch
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Beitrag von Georg Hitsch » 05.01.2010, 11:44

djrob15 hat geschrieben:Weisst, was ein Inkassobüro verlangt von an Schuldner zB, wegen 100 Euro nur für den ersten Brief?
Wenn du einen Brief vom Inkassobüro bekommst, hast du zumeist davor die Rechnungen und/oder Mahnung(en) erhalten (die aber dann meist auch wieder extra Geld kosten .......).

Mahnungen verursachen Aufwand, dieser muß leider auch bezahlt werden.

Die Inkassogebühren selbst sind gesetzlich geregelt:
BGBl 141/1996 bzw. BgBL II Nr. 290/2001
http://www.schuldnerberatung-wien.at/ex ... 090310.pdf

Georg

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Beitrag von djrob15 » 05.01.2010, 12:18

Georg Hitsch hat geschrieben:Mahnungen verursachen Aufwand, dieser muß leider auch bezahlt werden.
Den Aufwand lassen sich die Betreiber mit 10 Euro pro Mahnung eh gut bezahlen.
Georg Hitsch hat geschrieben:Die Inkassogebühren selbst sind gesetzlich geregelt
Die Höchstsätze sind aber schon großzügig ausgelegt.
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Beitrag von Azby » 05.01.2010, 22:51

djrob15 hat geschrieben:Den Aufwand lassen sich die Betreiber mit 10 Euro pro Mahnung eh gut bezahlen.
Richtig. Aber das erklärt, warum aus einer 25€-Rechnung auf einmal ein dreistelliger Betrag werden kann, wenn mehrere Mahnungen "ignoriert" werden und dann das Inkassobüro noch seinen Aufschlag drauf haut.

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Stefan
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Beitrag von Stefan » 06.01.2010, 19:03

hypkin hat geschrieben:am besten sind übrigens die leute, die umziehen, keine neue adresse bekannt geben, und dann meinen sie müssen nix zahlen weil sie keine rechnung kriegt haben.
Zumindest Miet-Nomaden haben damit meist Erfolg...

Grüße
Stefan

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