Mit Smartphone oder Tablet in den Urlaub
Telefonate, SMS, Social Media und Internet: Dank Smartphones und Tablets reist der Freundeskreis quasi im Kleinstformat immer mit und die Verlockung ist groß, den Daheimgebliebenen zu zeigen, welche Länder man gerade bereist. Doch Vorsicht: Trotz strenger EU-Regulierungen droht nach wie vor noch der Tarifschock nach dem Urlaub - und auch technische Hürden und Diebstähle sind Themen, mit denen sich der Urlauber vor der Reise beschäftigen sollte.
Kostenfalle Datenroaming
Die gute Nachricht: Dank einer gesetzlichen Kostenobergrenze von 59,50 Euro beim EU-Datenroaming gehören Horror-Rechnungen nach einem Auslandaufenthaltes mittlerweile zur absoluten Ausnahme. Seit dem 1. Juli 2014 müssen die Betreiber zudem die maximalen Kosten von 0,29 pro Minute auf 0,23 Euro für Auslandstelefonate senken (eingehende Anrufe max. 0,06 Euro pro Minute & gesendete SMS max. 7 Cent).
Wer also die gesetzliche vorgeschriebene Warnung nicht ignoriert, sobald er 80 Prozent der Kostenobergrenze erreicht hat, dürfte einen entspannten Urlaub haben, zumal seit dem 1 Juli auch eine Preisobergrenze von 24 Cent pro MB gesetzlich vorgeschrieben ist und ab 60 MB die Datenverbindung automatisch gekappt wird. Kunden können das Limit aber selbst beim Anbieter erhöhen lassen. Zumindest in diesem Bereich hat der EU-Zusammenhalt wirklich etwas Positives bewirkt hat.
Allerdings gibt es einen großen Haken: Sobald man Urlaub außerhalb der EU macht, kann man sich auf diesen Kosten-Airbag nicht mehr verlassen, da die Kooperation zum lokalen Provider dann auf freiwilliger Basis ist. Unser Tipp daher: Vor der Smartphone-Nutzung beispielsweise in den USA auf alle Fälle nochmals bei der Hotline nachfragen oder – noch besser - bei Datenverbindungen NUR WLAN nutzen, ansonsten kann es auch Anno 2014 sehr teuer werden! In Ägypten oder Thailand zahlt der Kunde beispielsweise bei T-Mobile satte 15,80 Euro pro Mbyte. Vorsichtige Online-Nutzung empfiehlt sich aber auch innerhalb der EU, selbst wenn man nur kleinere Multimedia-Aufgaben bewältigen möchte, denn allein bei der Übertragung eines einzigen hochaufgelösten Fotos sind schnell 4MB zusammen – und das gebuchte Datenlimit ist flugs verbraucht. Um aber zumindest auch kleinere Online-Geschäfte wie den Facebook- oder WhatsApp-Status im Ausland problemlos checken zu können, empfiehlt es sich Tages-, Volumen- oder Wochenpakete vor Urlaubsantritt dazu zu buchen. Die Preisspanne beginnt bei knapp 1,95 Euro für einen Tagespass mit 10 MByte Datenvolumen und reicht hin bis zu einem Wochenpass mit 100 MByte Volumen für 14,95 Euro. Auch hier gilt: Den Bedarf an Datenvolumen abschätze und sich dann via Hotline über die Optionen genau informieren. Praktisch: Viele Anbieter bieten Informationen und Bestellung via SMS vor Ort an.
Weitere Tipps für Gelegenheitssurfer, um explodierende Datenvolumen zu vermeiden: 1. Automatische Updates deaktivieren 2. E-Mails nicht komplett mit allen Anhängen herunterladen 3. Videoübertragungen oder Audiostreams stets vermeiden! 4. Zum Surfen den Opera Mini verwenden, da er eine Dateneinsparung von bis zu 90 Prozent ermöglicht
Tipps für Profis: Wollen Sie auch im Urlaub häufig ins Internet empfiehlt sich beim Surfen via Notebook einen Datenmanager zu aktivieren, um größere Datenmengen zu vermeiden. Viele Netzbetreiber bieten solche Programme an. Wer häufiger reist sollte zudem überlegen tiefer in die Tasche zu greifen, um einen Tarif zu buchen, bei dem ein Volumen für die Datennutzung im Ausland bereits inkludiert ist. Solch ein Tarif kosten allerdings bis zu 100 Euro pro Monat.
Vorteile mit Kartenkauf
Wer längere Zeit im Ausland ist und gerne häufiger mobil Daten nutzen möchte, fährt mit dem Kauf einer örtlichen Prepaid-Karte am besten, da er alle Inland-Vorteile beim Datenvolumen nutzt. In der Regel braucht man zum Kauf noch nicht einmal seinen Ausweis dafür vorlegen. Tipp: Vor dem Auslandsaufenthalt sich auf der Seite http://maps.mobileworldlive.com/ informieren, welcher Netzbetreiber das bestausgebaute Netz hat – das erspart böse Überraschungen nach dem Einsetzen der SIM-Karte. Apropos: Voraussetzung für die Nutzung einer ausländischen SIM-Karte ist ein Smartphone, Tablet oder Surfstick ohne Netlock, was aber bei den meisten Geräten der Fall ist. Falls man dennoch unsicher ist, einfach einmal probeweise eine andere SIM-Karte in das Gerät stecken. Alternativ kann man auf seinem Handy auch eine Software installieren, die einen WLAN-Hotspot bereitstellt, oder das Notebook per USB-Kabel mit dem Smartphone verbinden - so braucht man nur eine SIM-Karte zu kaufen. Probleme treten dennoch auf, sobald man beispielsweise Nutzer eines aktuellen iPhones ist, denn die schlucken bekanntlich nur das MicroSIM-Format. Mancher Händler bietet aber speziell dafür eine Stanze an. Auch das „Do it yourself“ via (scharfer!) Schere ist zwar möglich, allerdings ein kleines Handwerker-Wagnis. Achtung: Vor dem Einlegen der neuen SIM-Karte im Ausland zunächst die Datendienste deaktivieren, um unter anderem automatische Updates zu vermeiden. Erst nach der Buchung eines entsprechenden Pakets schaltet man die kontrollierte Datennutzung wieder frei.
Übrigens: Man kann entsprechende SIM-Karten sogar bequem vor dem Urlaubsantritt käuflich erwerben. Neben einige Online-Spezialisten liefert vor allem eBay (nicht nur das deutsche Portal) hier das beste Angebot.
Strom ist nicht gleich Strom
Netzteil in die Steckdose und schon erhält das Smartphone & Co seinen Strom. Was hierzulande so simpel ist, kann im Ausland schnell Probleme bereiten, denn wer einmal Online recherchiert findet nicht weniger als 16 Modelle von Steckertypen, Netzspannungen und -frequenzen, was Globetrotter dazu zwingt, diverse Adapter im Reisegepäck mitzuschleppen.
In Deutschland haben wir den Steckertyp C (wie auch in der Türkei, Spanien oder Portugal) und eine Versorgungsspannung von 230 Volt. Zwar sind moderne Hotels insgesamt gut auf den deutschen Standard ausgerichtet, doch je weiter man weg fährt und unkonventioneller man reist, desto mehr türmt sich ein großes Fragezeichen über den Kopf auf, sobald man Strom aus der Dose beziehen möchte. In Ländern wie USA, Kanada, Mexico, Japan oder Thailand herrschen nämlich ganz andere Verhältnisse, weswegen der Kauf eines Stromstecker-Universaladapters für Weltreisen dringend zu empfehlen ist. Solch ein Adapter gibt es bereits ab 10 Euro und kann unter anderem über Amazon bestellt werden.
Aber auch die Stromversorgung kann zum Problem werden. So liegt in den USA oder in Asien die Versorgungsspannung in der Regel bei 110 Volt. Das ist zwar nicht gefährlich für das Smartphone, doch ein ordnungsgemäßes Aufladen wird dadurch zur wahren Geduldprobe. In diesem benötigen Fall Sie also nicht nur einen Universaladapter, sondern auch noch einen Trafo. Es gibt mittlerweile praktische Kombigeräte, die bereits ab 20 Euro starten. Achten Sie beim Kauf jedoch darauf, dass diese für den Spannungsbereich von 110 bis 240 Volt geeignet sind. So decken Sie das meiste ab. Übrigens: Falls Sie ein US-Smartphone auch in Deutschland nutzen wollen, ist solch ein Trafo unabdingbar, denn ansonsten verabschiedet sich das Gerät schnell mit einem lauten Zischgerausch, da die Überspannung für einen kleinen Hardware-Brand sorgt.
Vertrauen ist gut, versichert sein besser
Gerade Smartphones, insbesondere das iPhone, sind in vielen Ländern begehrte Diebstahlobjekte, weswegen man sie nicht allzu öffentlich zeigen und stets gut schützen sollte. Überlegen Sie es sich daher gut, ob das Smartphone oder Tablet wirklich mit zum Strand muss.
Falls dennoch ein Langfinger zuschlagen sollte ist es in der Regel gut versichert, denn wer keine Reisegepäckversicherung hat, kann sich in einem solchen Fall auch an die Hausratversicherung wenden. Diese Police beinhaltet nämlich in der Regel auch eine sogenannte „Außenversicherung“. Dadurch ist auch Hausrat versichert, der vorübergehend aus der Wohnung mitgenommen wurde. Im Klartext: Der Laptop, das Smartphone oder Tablet sind auch während des Urlaubs (max. drei Monate) im Hotelzimmer oder der Ferienwohnung geschützt. Einzige Ausnahme: Eine eigene Ferienwohnung, denn dafür muss eine eigene Hausratversicherung abgeschlossen werden.
Allerdings sollte man bedenken, dass die Hausratversicherung bei Diebstählen im Urlaub nur einen gewissen Prozentsatz des Wertes abdeckt und die Bargeld-Erstattung bei maximal 1.000 Euro liegt. Die Police deckt auch nicht alle Verluste ab. Wenn ein Taschendieb beispielsweise auf einem belebten Markt das Smartphone entwendet, steht der Besitzer in der Regel mit leeren Händen da. Auf alle Fälle immer wichtig: Im Schadensfall müssen Versicherte so handeln wie zu Hause auch, sprich im Falle eines Einbruches oder eines Raubes sich sofort an die Hotelleitung, aber auch an die Polizei wenden.
Lohnt sich also noch der Abschluss einer reinen Handyversicherung? Jein, denn aufgrund der monatlichen Kosten rechnet sich solch eine Police nur bei hochpreisigen Geräten. Mit der richtigen Handyversicherung sind Handybesitzer hinsichtlich Schäden oder Diebstahl dafür auch im Ausland umfassender geschützt als über die Hausratversicherung, zumal auch ein Displaybruch nach einem Sturz abgedeckt wird. Für eine gute Police sollte man monatlich ca. 3,50 Euro einkalkulieren.
Die Netzbetreiber bieten übrigens auch Versicherungen mit Selbstbeteiligung an, die allerdings in der Regel vom Preis/Leistungsverhältnis nicht so attraktiv sind wie eine Handyversicherung. Bestenfalls tritt solch ein Versicherungsfall aber natürlich nicht ein.
In diesem Sinne Ihnen alle ein erholsamen Urlaub.
(TarifeCheck / U. Schneider)
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