VDSL-Vectoring: Telekom für Änderung der Breitbandregulierung

Zur Beschleunigung der Anschlüsse auf Kupferbasis möchte die Deutsche Telekom das sogenannte VDSL-Vectoring einsetzen. Aus technischen Gründen müsste dazu aber eine Änderung der Regulierungsbestimmungen erfolgen. Konkurrenten sehen den Wettbewerb auf dem Breitbandmarkt in Gefahr.

Die flächendeckende Breitbandanbindung der Kunden auf der Basis von Glasfaserleitungen ist eine kostspielige Angelegenheit. Die Deutsche Telekom rechnet mit bis zu 80 Milliarden Euro, die nötig wären, um eine entsprechende Abdeckung zu erreichen. Als kostengünstigere Alternative oder auch Übergangslösung hat die Telekom das sogenannte VDSL-Vectoring für den Einsatz im eigenen Netz geprüft. Bei dem von Alcatel-Lucent entwickelten Verfahren werden mehrere physische Leitungen zu einer einzigen virtuellen Übertragungsleitung zusammen gefasst. Dadurch werden Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s auf herkömmlichen Kupferleitungen möglich.

Regulierungsbestimmungen verhindern Einführung

Probleme bei der Einführung der neuen Übertragungstechnologie gibt es aufgrund rechtlicher Bestimmungen. Durch VDSL-Vectoring ist es nach Einschätzung der Telekom nicht möglich, dass gleichzeitig VDSL-Signale von Mitbewerbern auf Leitungen im gleichen Kabelbündel der Teilnehmeranschlussleitung übertragen werden. Dies verstößt jedoch gegen die Regulierungsbestimmungen für den Breitbandmarkt. Aus diesem Grund möchte die Telekom eine Änderung der Bestimmungen durch die Bundesnetzagentur erwirken. Ein entsprechender Antrag soll laut Medienberichten bereits in Arbeit sein.

Konkurrenten sehen Gefahr für den Wettbewerb

Konkurrenten des Ex-Monopolisten sehen durch eine Änderung der Breitbandregulierung, im Zuge einer Einführung von VDSL-Vectoring, den Wettbewerb in Gefahr. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte sich dadurch der Preis einer Mietleitung von rund 10 Euro auf 20 Euro verdoppelt. Seitens der Telekom, sagte man jedoch, dass eine entsprechende Preisfestsetzung noch gar nicht entschieden sei. Zudem seien andere DSL-Varianten nicht durch das Vectoring betroffen.

(TarifeCheck KB)