Telekom beantragt VDSL-Vectoring bei Bundesnetzagentur

Die Deutsche Telekom hat einen Antrag zur Einführung der Vectoring-Technologie für VDSL-Anschlüsse bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Dabei zeigt sich das Bonner Unternehmen im Hinblick auf die Zugangsmöglichkeiten der Mitbewerber zu Kompromissen bereit.

Wie aus einer Pressemitteilung der Bundesnetzagentur hervorgeht, hat die Deutsche Telekom eine Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen beantragt, durch die die Einführung von VDSL-Vectoring möglich werden soll. Dazu müssten die Zugangsmöglichkeiten für Mitbewerber zu den Kabelverzweigern eingeschränkt werden. Dies hatte bereits vor einigen Wochen zu erheblichem Protest der Konkurrenten geführt. Diese sehen durch die Änderungen der Regulierungsbedingungen den Wettbewerb in Gefahr.

Telekom zeigt sich kompromissbereit

Diesen Bedenken will die Telekom in ihrem Antrag Rechnung getragen haben, wie aus einer Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht. Konkret soll die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bis zum Kabelverzweiger (KVz), also den grauen Kästen am Straßenrand, erhalten bleiben. Zudem sollen andere Unternehmen die neuen Anschlüsse nutzen können. Dies soll im Gegenzug aber auch für durch Mitbewerber erschlossene Anschlüsse gelten.

Die Telekom sieht im Vectoring großes Potential, die Geschwindigkeiten der Anschlüsse können damit nahezu verdoppelt werden. Daher will man in den kommenden sechs Jahren rund sechs Milliarden Euro in den Ausbau der Glasfasernetze und Vectoring investieren. „Nur mit Vectoring können Millionen Haushalte schnell und effizient Hochleistungsanschlüsse im Festnetz bekommen.“, so der Deutschland-Vorstand der Telekom, Niek Jan van Damme.

Bundesnetzagentur begrüßt Antrag

Bei der Bundesnetzagentur sieht man den Antrag der Deutschen Telekom positiv. „Ich begrüße, dass die Telekom jetzt einen Antrag eingereicht hat. […] Nun liegen endlich konkrete Vorschläge des Unternehmens auf dem Tisch, wie es sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Einführung von Vectoring vorstellt. Wir werden im Rahmen eines transparenten und ergebnisoffenen Beschlusskammerverfahrens allen interessierten Marktakteuren Gelegenheit geben, ihre jeweiligen Positionen ausführlich darzulegen und anschließend eine Entscheidung treffen“, erklärte Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur.

(TarifeCheck KB) / Quelle: Bundesnetzagentur